Review

Seit „Ring“ rollt die Welle des Mysteryfilms aus Fernost und spült dabei auch Kuriositäten wie „Uzumaki“ an Land.
Ort der Handlung ist ein kleines Bergdorf, das von seltsamen Ereignissen heimgesucht wird, die alle etwas mit Spiralen zu tun haben. Das ist dann im Endeffekt auch fast die ganze Geschichte, denn wer so etwas wie Handlung oder einen Spannungsbogen wünscht, der ist hier fehl am Platze. Stattdessen reihen sich seltsame Veränderungen, Selbstverstümmelungen und Todesfälle ohne große Motivation aneinander, warum das Ganze passiert erfährt man nie. So steht man am Ende mit einem großen Fragezeichen da, denn „Uzumaki“ verzichtet auf jegliche Erklärungen.
Damit die Chose dann nicht nur verwirrend, sondern auch noch langweilig wird, bietet „Uzumaki“ noch einen Haufen platter Figuren, bei denen es eine Beleidigung wäre sie Charaktere zu nennen. Sie alle bleiben Schablonen, über die man kaum etwas erfährt und die meist nur eine einzige Funktion haben (z.B. hormongesteuerte Nervensäge). Selbst zu den Hauptfiguren fehlt jeglicher Zugang, so bleiben sie kalt wie toter Fisch – und toter Fisch stinkt!

Schauspielerisch ist auch selbst für Asiaverhältnisse wenig los, da für die eindimensionalen Figuren meist ein einziger Gesichtsausdruck ausreicht. Die Hauptdarstellerin ist da noch am sympathischsten, denn sie guckt die ganze Zeit so verwirrt wie der Zuschauer sich fühlt, während ihr Angebeteter aalglatt, unnahbar und undurchschaubar bleibt. Und die hormongesteuerte Nervensäge kommt nicht nur andauernd wie ein Springteufel ins Bild, sondern hat auch noch eine derartige Grinsemimik.
Komplett schlecht ist „Uzumaki“ allerdings nicht, denn immerhin die Regie leistet gute Arbeit. So sind in nahezu jedem Bild Spiralen eingebracht worden und auf der visuellen Ebene erinnert „Uzumaki“ sehr an einen Comic: Ungewohnte Überblendungen, schnelle Zooms und abrupte Kamerafahrten. Passt auch, da der Film auf einer Mangavorlage basiert.

Man kann jetzt natürlich auf den Bilderrausch einen kippen und den Film dafür loben, dass er nichts erklärt, aber mir ist das zu wenig. Es ist keine Kunst keine richtige Geschichte zu erzählen und noch nicht mal einen Hintergrund dafür zu geben, sondern ziemlich langweilig, obwohl die Optik wirklich fantastisch ist.

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