"Uzumaki" ist schon ein recht seltsames Stück japanisches Kino, was gerade genreunerfahrenen Zuschauern durchaus Probleme bereiten könnte. Der Film handelt von zwei introvertierten Schülern eines düsteren Bergdorfs, dessen Bewohner zunehmend von spiralförmigen Symbolen und Gegenständen fasziniert werden und in ihrem Wahn bis in den Tod getrieben werden.
Klingt zunächst erstmal ziemlich bescheuert und irgendwie blieb dieser Eindruck bei mir auch nach Filmende weitgehend bestehen. Ok, ich kenne die Vorlage nicht aber "Uzumaki" hat sich seine mainstreamuntaugliche Eigenartigkeit selbst zuzuschreiben. Nichts gegen kreative Ideen wie besagte Spiralen und die mysteriöse Bedeutung des Wassers aber wenn es für beides schlicht keine vernünftige Erklärung gibt und die Geheimnisse des Dorfes unbeleuchtet bleiben, funktioniert ein anscheinend als Mysterythriller konzipierter Film schlicht nicht richtig und wirkt vielmehr diletantisch und unausgegoren. Letzteres wird zudem durch einige übertriebene Szenen wie die sporadisch auflebende "Frisurengeschichte" unterstrichen. Letztlich wirkt "Uzumaki" auf meine Wenigkeit so, als hätte man viel gewollt aber am Ende nur die Hälfte realisiert.
Trotz gelungener, teils schön surrealistischer Atmosphäre und einigen brauchbaren Effekt-Szenen will "Uzumaki" einfach nie richtig in Fahrt kommen, denn er hat noch ein weiteres Problem: Er ist schlicht nicht spannend. Besonders die erste Filmhälfte ist extrem langweilig und bietet weder unheimliche Passagen noch nennenswerte Horrorszenen. Fatal auch in dieser Hinsicht, daß - typisch japanisch - die Charaktere sehr verschlossen bleiben und zumindest den westlichen Zuschauer kaum ansprechen dürften. Wirklich unheimlich wirds zwar auch im Rest des Streifens nicht aber immerhin wissen die dichte Atmosphäre und die hochklassige Regieleistung den Cineasten noch bei Laune zu halten. Überhaupt ist die abgedrehte Bilderflut wohl insgesamt das Beste am Film.
Für den Otto-Normal-Seher ist dieser Zelloloid-Eigenbrötler jedoch ziemlich unbrauchbar und obwohl ich dem Fernost-Kino nicht abgeneigt bin, muss auch ich schlussendlich feststellen, daß ich mit Higuchinskys "Uzumaki" recht wenig anfangen kann. Keinesfalls mit einem "The Ring" vergleichbar, hier gehts filmisch in eine andere, eher an David Lynch angelehnte Richtung...