So, nächste Runde. Mittlerweile sind wir im Jahre 2004 angelangt und Stone und Parker müssen ein weiteres Mal beweisen, dass sie Jahr für Jahr einen drauf setzen können. Kenny hat sich längst als stiller Begleiter wieder eingefügt und alles ist beim Alten. Die einzige mir bekannte Veränderung ist, dass April Stewart in dieser Staffel erstmals als Synchronstimme einsteigt. Sie sollte in Zukunft die meisten weiblichen Rollen in der Serie sprechen, beispielsweise Sharon und Shelley Marsh, Liane Cartman, Kennys Mutter, die Bürgermeisterin, die Schuldirektorin und Wendy. Inwiefern mir das überhaupt aufgefallen wäre, kann ich nicht sagen. Hinzu kommt, dass Stone und Parker zeitgleich den großartigen Film „Team America“ produziert haben. Man kann sich also vorstellen, wie stressig diese Staffel für die beiden gewesen sein muss. Doch an der dritten Staffel haben wir bereits gesehen (South-Park-der Film!), dass sich das nicht negativ auf die Qualität auswirken muss. Schauen wir uns also die einzelnen Folgen genauer an:
Folge 112: Spiel und Spaß mit Waffen („Good times with weapons“) (10 Punkte)
Was für ein Start in die achte Staffel. Diese Folge gehört mit Sicherheit zu den einzigartigsten der gesamten Serie und ist durchweg lustig. Die Jungs kaufen sich auf einer Art Flohmarkt Ninja-Waffen und spielen damit. Dabei sieht man Animationen der Jungs in Anime-Form. Irgendwann wirft Kenny in Ekstase Butters einen Ninja-Stern ins Auge. Statt ihn ins Krankenhaus zu bringen, verkleiden sie ihn als Hund und wollen ihn zu einem Tierarzt bringen, damit sie keinen Ärger von ihren Eltern bekommen. Das läuft selbstverständlich nicht so glatt wie geplant. Am Ende wird der Super Bowl-Vorfall von 2004 mit Janet Jackson und Justin Timberlake parodiert. Butters ist mal wieder das große Opfer der Folge und in diesem Ausmaß wurde er selten erniedrigt. Am ehesten kann da vielleicht „Jared hat Aids“ mithalten. Der Vorspann hat immer noch den bekannten Country-Hauch zu verzeichnen, ebenso wie Ausschnitte aus der letzten Staffel. Das hier ist übrigens in etwa die Übersetzung zu dem japanischen Lied, dass uns in den Ninja-Sequenzen vorgeführt wird:
„Dieses wunderbare Penis Ding
ist in einem Hodenschutz.
Das ist doch das Geräusch von Sarubobos!
Nein! Ninjas sind hier!
Hey hey kommt schon, lasst uns kämpfen!
Wichtig ist es, die Eier zu schützen.
Ich bin so böse, also lasst uns kämpfen.
Lasst kämpfen Liebe!
Dieses Lied ist total dumm,
es ergibt keinen Sinn.
Das Englisch ist abgefuckt.
Ist das ok? Machen wir doch sowieso immer!“
Folge 113: Mit der Spritze an die Spitze („Up the down steroid“) (10 Punkte)
Die nächste herausragende Folge. Jimmy und Timmy treten bei den Special Olympics 2004 in Denver an. Jimmy ist dabei etwas frustriert bezüglich seines Trainingsrückstandes und lässt sich von einem obskuren anderen behinderten Kind überreden, Steroide einzunehmen, um stärker zu werden. Die Folge parodiert einige Filme, wie z.B. Scarface („Push it to the limit“) oder einen Film von 1994 mit Ben Affleck, in welchem es um die gleiche Steroide-Thematik ging („A body to die for: The Aaron Henry story“). Zusätzlich spielt Cartman mal wieder eine phänomenale Rolle. Er wittert die Chance, an 1000 Dollar zu kommen, indem er selber an den Wettkämpfen teilnimmt und die Siegerprämie absahnt. Natürlich muss er sich dafür als Behinderter ausgeben. Das gelingt ihm ziemlich gut. Stone und Parker überlegten schon in der dritten oder vierten Staffel, wie man den Cartman-Handlungsstrang umsetzen könnte. Sie kamen regelmäßig zu dem Entschluss, dass diese Idee keine 20 Minuten füllen kann. Der Aufhänger mit dem Siegesdrang von Jimmy machte es ihnen dann schließlich in dieser Staffel möglich, Cartman diese Scheiße abziehen zu lassen. Besonders gut hat mir in dieser Folge das Gespräch zwischen Mr. Mackey und Timmy gefallen, ebenso wie der Auftritt des behinderten Kindes, dass die Mittel vertickt. Auch diesmal also 10 Punkte. Erwähnt werden soll schließlich, dass ich erstmals die deutsche Version des Episodennamens ansprechend fand.
Folge 114: Die Passion des Juden („The Passion of the Jew“) (10 Punkte)
Und wieder muss ich ganz klar 10 Punkte geben. Nach 3 Folgen kann man wohl ohne schlechtes Gewissen von dem wohl besten Start in eine South-Park Staffel sprechen. Der Film „Passion of the Christ“ wird parodiert und mit ihm Mel Gibson. Überraschenderweise lassen Stone und Parker im Audiokommentar zur Folge verlauten, dass sie selber nicht gerade überzeugt von dieser Episode waren und schlechte Kritiken erwartet hatten. Vielmehr löste die Folge allerdings Begeisterung aus. Aus meiner Sicht ist das gerechtfertigt und hat einige Gründe. Beispielsweise sind die Animationen etwas aufwendiger als sonst. Bei South-Park von großartigen Animationen zu sprechen wäre vermessen, allerdings ist es schon auffällig, dass in dieser Folge mehr „Zutaten“ verwendet werden als sonst. Man denke z.B. an Kyles Kinoaufenthalt oder an Cartmans reden. Diese Erkenntnis konnte man schon in den ersten beiden Folgen der Staffel gewinnen, als z.B. Cartman vor dem Spiegel seine Behinderten-Grimassen übt. Dass in „Good times with weapons“ die Animationen mehr Aufwand verursacht haben, muss ich wohl nicht erklären. Außerdem ist Cartmans Auftritt in dieser Episode ein weiteres Mal großes Kino. Er will die Juden ausrotten und mutiert zu einem jungen Adolf Hitler. Wie Mel Gibson sein Fett wett bekommt, ist sehr erfrischend. Mir fällt außerdem auf, dass nicht mehr so sehr auf Kyle und Stan als das Vorzeige-Freunde-Paar gepocht wird. Wurde früher noch häufiger betont, dass sie beste Freunde seien, so fällt das gar nicht mehr auf. Als Cartman zu Anfang der Folge auf Kyles Judentum rumhackt, verzieht sich Stan einfach, statt seinen fetten Kollegen zurechtzuweisen. Bitte weiter so!
Folge 115: Voll in den Ar... gefickt! („You got F’d in the A“) (9 Punkte)
Die Folge war ein wenig schwächer als die drei ersten der Staffel. Trotzdem nahe an der Perfektion. Stone und Parker zogen sich einst im Kino einen Film namens „You got served“ rein. Sie erzählten, dass im besagten Kino nur schwarze Zuschauer waren und tatsächlich auf den Gängen zum Film getanzt haben. Angeblich war es der schlechteste Film aller Zeiten. Jedenfalls diente er als Inspiration für diese Folge. Die Jungs werden von einer Tanzgruppe herausgefordert und müssen erst einmal enorm einstecken, weil sie nicht tanzen können. Die Sache wird ziemlich ernst genommen und vor allem Stans Vater übertreibt mal wieder sein Engagement, was ihn schlussendlich ins Krankenhaus bringt. Stan fühlt sich daher persönlich betroffen und sucht sich seine eigene Tanzgruppe zusammen, in welcher z.B. ein Goth Kid auftaucht sowie eine Ente. Zudem erfährt man, dass Butters ein großer Stepp-Tänzer war und dass er dabei ein Trauma davongetragen hat, weswegen er zunächst nicht zur Tanzgruppe gehören will. Die Episode ist durchweg überzeugend, kann allerdings nicht ganz mit den vorigen mithalten, weswegen es einen Punkt Abzug gibt.
Folge 116: G.E.I.L.O.M.A.T. („AWESOME-O“) (10 Punkte)
Was für eine herrliche Folge. Cartman will mal wieder Butters einen kleinen Streich spielen. Dieses Mal verkleidet er sich als Roboter vor dessen Wohnungstüre und will sich als bester Freund anbieten, um auf diese Weise an Geheimnisse über Butters zu kommen. Das erste Geheimnis, dass er erhält, ist, dass Butters gelegentlich seinen Darm nicht kontrollieren kann und daher hin und wieder Pampers in die Schule anziehen muss. Als Cartman seinen Streich auflösen will, erfährt er, dass Butters ein Video von Cartman gedreht hat, für den Fall, dass Cartman ihn noch einmal verarscht. Cartman kann folglich nicht auflösen, erst muss er das Video finden und zerstören. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. Man erfährt außerdem, dass Butters am 11.September Geburtstag hat. Zu sehen, wie diesem armen, kleinen, naiven Jungen wieder Böses geschieht, ist zum Schreien. Es gibt zudem ein Wiedersehen mit den lächerlichen Fernseh-Produzenten, die wir aus der Folge „It hits the fan“ aus der fünften Staffel kennen. Ein weiteres Mal volle Punktzahl.
Folge 117: Die Jeffersons („The Jeffersons“) (10 Punkte)
Und weiter im Takt. Auch an dieser Folge habe ich rein gar nichts auszusetzen. Natürlich erscheint sie momentan in einem etwas anderem Licht, da der „King of Pop“ vor Kurzem verstorben ist. Das hat einen medialen Nachklang verursacht, der seinesgleichen sucht. Natürlich war der Kerl ein Freak und das wird in dieser Episode sagenhaft dargestellt. Aber was spielt es für eine Rolle, dass er ein Freak war? Seine Musik hat die Welt über Jahrzehnte bewegt und tut es immer noch. Da lese ich nur sehr ungern Zeilen wie „Er war ein kranker Kinderschänder“, wie sie nicht selten in diversen Foren zu Tage treten. Was er genau mit Kindern angestellt hat, bleibt sein Geheimnis und daher sollte man ihn nicht vorschnell verurteilen. Schließlich gilt in Deutschland bis zum Ende die Unschuldsvermutung. Wenn man mich fragt, so vermute ich, dass es ziemlich ähnlich abgelaufen ist, wie es in dieser Episode dargestellt wird. Michael Jackson liebt Kinder einfach, vielleicht, weil ein großer Teil von ihm immer noch eines war. Dabei hat er nie ein Kind unrühmlich berührt, er wollte ihnen eben nur sehr nahe sein. Wie in der Peter Pan Sequenz dieser Folge. Doch das ist reine Spekulation. Bei der Bewertung der Folge kommt es auf die Darstellung und die Satire an und die ist hervorragend. Speziell an der Folge ist außerdem, dass Kenny ohne seinen Parker zu sehen ist und wohl zum ersten Mal in der Serie auch einen klar verständlichen Satz sagen darf. Er stirbt übrigens mal wieder, als ihn Michael Jefferson beim Spielen überdreht gegen die Decke schleudert. Sehr unterhaltsam war auch der Nebenstrang mit den Polizisten. Wieder mal haben Stone und Parker ein kontroverses Thema auf den Punkt gebracht und in eine gute Botschaft verpackt. Weiter so! Ach ja: Die Sequenz von Stans Traum wurde von Comedy Central gekürzt. Man sieht wohl in der Originalfassung Cartman und Jackson ordentlich rumzüngeln.
Folge 118: Immigranten aus der Zukunft („Goobacks“) (6 Punkte)
Diese Episode beschäftigt sich mit einem immer wieder aktuellen Thema in den Staaten. Die Leute haben Angst, dass Immigranten ihre Jobs wegschnappen. Diese Thema zum Zentrum einer Folge zu machen, ist eine Idee, die Stone und Parker schon ein Jahr lang hatten, bevor sie verwirklicht wurde. Sie sahen immer das Problem, dass es zu viel zu erklären gäbe und daher ein zu großer Teil der Folge mit Nachrichtensequenzen ausgestattet werden müsste. Wie sie selber sagten, wussten sie aber einfach zu diesem Zeitpunkt nicht, was sie Besseres machen sollten und haben die Idee einfach umgesetzt. Mit den Nachrichtensequenzen. Diese sind auch der Nachteil an dieser Folge. Zwar wird hin und wieder der ein oder andere Witz in ihnen verarbeitet. Insgesamt wirken sie jedoch langweilig und bremsen den Unterhaltungsfluss. Vor allem in der ersten Hälfte der Episode ist das so. Dafür ist die zweite Hälfte recht gut gelungen. Die Idee der Rednecks, wie man verhindern könnte, dass Goobacks aus der Zukunft kommen, um ihre Jobs zu klauen („They took out jobs!“), ist schlichtweg genial und das Ende bezeichnend für die Einstellung des gemeinen South-Park-ianers. Meine Lieblingsstelle ist allerdings, als Jimmy in der Klasse versucht, die neue Sprache zu erlernen. Die erste etwas schwächere Folge der Staffel mit 6 Punkten.
Folge 119: Wähl oder stirb („Douche and turd“) (8 Punkte)
Zur Entstehungszeit dieser Staffel war in Amerika Wahljahr. Bush und Kerry standen sich als Präsidentschaftskandidaten gegenüber und Stone und Parker kamen trotz zahlreicher Kampagnen zu dem Entschluss, dass die Wahl für sie keinen Sinn ergäbe, da sie zwischen einen Scheißhaufen und einem Einlauf wählen müssen. Das beschaffte ihnen zahlreiche Dispute, z.B. mit Sean Penn, den sie seitdem nicht mehr ausstehen können. Jedenfalls entstand so die Grundlage für diese Folge. In South-Park machen sich Peta-Aktivisten bemerkbar und verlangen, dass die South-Park Grundschule sein Kuh-Maskottchen gegen ein anderes eintauscht. Um nicht mehr von dem Hippie-Pack genervt zu werden, wird ebendies angegangen und endet damit, dass sich die Schüler zwischen einem gigantischen Einlauf und einer Kotstulle entscheiden müssen. Stan macht bei dem Ganzen nicht mit und wird dafür von allen Seiten geächtet, auch von P.Diddy. Mir ist in dieser und der letzten Folge aufgefallen, dass Stan und Kyle nicht mehr als so enge Freunde dargestellt werden, wie es bis dahin üblich war. Stan will nichtmal aus Freundschaft Kyles Wahl unterstützen und Kyle spuckt ihn sogar an, als Stan aus der Stadt verbannt wird. Alles in Allem eine witzige Folge, die ein wenig braucht, um in Fahrt zu kommen. Stone und Parker erklären auch, dass sie für diese Folge nur 2 Tage Zeit hatten, weil sie gerade ihren Film „Team America“ beendet hatten, was mit enormem Stress verbunden war.
Folge 120: Das Böse kommt auf Wall-Marts Sohlen („Something Wall-Mart this way comes“) (9 Punkte)
In South-Park bricht Begeisterung aus: Eine Wall-Mart Filiale wird installiert und verhilft den Einwohnern zu unfassbar günstigen Einkaufsmöglichkeiten. Nach der ersten Euphoriewelle entscheidet man sich doch noch dafür, den Wall-Mart wieder loswerden zu wollen, weil kleinere Läden schließen müssen. Doch die Einwohner unseres geliebten Städtchens haben nicht die Disziplin, sich gegen die großartigen Angebote zu wehren und kaufen weiterhin in dem Laden ein. Stan, Kyle und Kenny sind die einzigen, die sich gegen den Wahn zu erwehren versuchen. Sie machen sich auf die Suche nach der Quelle des Übels und kommen zu der Erkenntnis, dass sie das Herz von Wall-Markt zerstören müssen. Sehr schön ist dabei die Parodie des „Architekten“ aus der Matrix gelungen. Insgesamt war die Scherz-Dichte aus meiner Sicht ein klein wenig geringer als bei den besten Folgen, daher einen kleinen Punkt Abzug. Erwähnenswert ist noch, dass mit dieser Folge der zweite Teil der Staffel eingeläutet wurde. Das brachte einen leicht veränderten Vorspann hervor, der zwar noch exakt die gleiche Musik, dafür jetzt zusätzlich Szenen aus der ersten Hälfte der Staffel enthält.
Folge 121: Vorschule („Preschool“) (10 Punkte)
Eine meiner absoluten Lieblingsfolgen. Es gibt einen Rückblick in die Vorschule. Dort haben die Jungs gerne Feuerwehrmänner gespielt und ihre kleinen Penisse als Schläuche verwendet. Als sie Trent Boyett dazu anstiften, ein Feuer zu legen, welches sie löschen können, geht die Sache schief und ihre Lehrerin erleidet schwerwiegende Verbrennungen. Sie kann danach nur noch in einem seltsamen Gerät leben und mit „Ja“ und „Nein“ kommunizieren. Das Gerät ist eine Anspielung auf Star Trek. Dort verwendet ein Charakter namens Captain Pike eine ähnliche Vorrichtung. Jedenfalls gelingt es den Jungs, alles auf Trent zu schieben, der daraufhin mit 4 ins Jugendgefängnis muss. Für 5 Jahre. Als er wieder rauskommt, schwört er Rache. Genial an der Folge ist zum Beispiel der Handlungsstrang um die Titten von Stans Mutter und die Sechstklässler. Herrlich ist natürlich auch, wie „skrupellos“ Trent seine Opfer fertig macht. Und nicht zuletzt der großartige „Yes. Yes.“-Witz am Ende der Folge. Ich fand es zudem erfrischend, dass mal wieder keine aktuelle Thematik verarbeitet wurde, sondern einfach eine eigenständige Story entstanden ist. Volle Punktzahl.
Folge 122: Kampf um Quoten („Quest for rates“) (4 Punkte)
Meiner Meinung nach eine der schwächeren South-Park Folgen. Im Mini-Kommentar zur Folge erklären die Macher auch, dass diese Folge einen ganz besonderen Moment in der South-Park-Historie markiert, weil sie tatsächlich zum ersten Mal in ihrer Karriere einfach überhaupt keine Ideen mehr hatten. Das wird in der Folge auch recht deutlich. Einmal dadurch, dass vergleichsweise wenige Witze enthalten sind. Zum Anderen werden die vier Jungs in einem ähnlichen Zustand dargestellt: Sie sollen eine Fernsehsendung für die Schule machen und haben einfach überhaupt keine Ideen, welches Thema die Zuschauer locken könnte. Craig zeigt in seiner Show lediglich Tierbabys und hat damit viel mehr Erfolg als die Jungs. Man sieht dabei übrigens die Katze von Stone/Parker sowie den Hund von Stone/Parker (leider kann ich die Stimmen der beiden einfach nicht unterscheiden, weswegen ich im Mini-Kommentar nicht ausmachen konnte, wer jetzt auf seine Katze und wer auf seinen Hund aufmerksam gemacht hat). Ein weiteres Indiz für die Ideenlosigkeit ist die Erwähnung der „Crab people“. Stone und Parker erklärten, dass diese immer dann erwähnt werden, wenn Ideenlosigkeit repräsentiert werden soll. Trotzdem: Einige schöne Momente hat die Folge, man sieht beispielsweise erstmals die „Whistle Pizzeria“, wenn mich nicht alles täuscht. Außerdem hat Jimmy mal wieder eine etwas ausgiebigere Rolle, was mich immer besonders freut. Und man erfährt, dass Token mit Nachnamen bezeichnenderweise „Black“ heißt. Mehr als 4 Punkte kann ich hier nicht vergeben.
Folge 123: Lasst uns Schlampen spielen („Stupid spoiled whore video playset“) (10 Punkte)
Wieder eine hervorstechende Folge. Stone und Parker gestehen, dass sie selber stolz auf diese Folge sind. Ausnahmsweise fand ich Mr. Slave dieses Mal sehr amüsant und sein Rückblick in die Kindheit ist famos lustig. Sehr gut ist auch die Thematik der Folge. Paris Hilton ist tatsächlich möglicherweise der unnötigste und für die Menschheit kontraproduktivste Mensch der Welt. Ihre Aussage zu dieser Folge: „I haven't seen it, but when people copy you, that's like the most flattering thing, so whatever people can say, I just laugh about it. It doesn't matter to me." Was für ein furchtbarer Mensch. Die Folge zeigt jedenfalls, wie sie in South-Park einen Schlampenladen eröffnet und alle Mädchen des Kaffes verkommen. Wendy ist dabei die einzige, die sich dagegen wehrt und sich schließlich nicht mehr anders zu helfen weiß, als Mr. Slave um Rat zu fragen. Der lässt sich zu einem „Whore-off“ mit Paris hinreißen, dass er in meisterlicher Manier für sich entscheidet. Großartig war auch Cartmans Outfit für die Party und die Hilflosigkeit der Jungs gegenüber dem Schlampentum ihrer weiblichen Kolleginnen. Und nicht zuletzt sticht natürlich Butters Rolle hervor. Wie üblich ist er das arme Schwein der Folge und die Skrupellosigkeit seiner Eltern ist unfassbar. Volle Punktzahl für diese Folge.
Folge 124: Cartmans unglaubliche Gabe („Cartman’s incredible gift“) (10 Punkte)
Erstaunlich, dass Stone und Parker im Jahr 2004 noch so geniale Folgen entwickeln konnten. Wie sie selbst sagen, war es das „Höllenjahr“ und sie waren völlig ausgebrannt. Insgesamt hatten sie bis zu diesem späten Zeitpunkt des Jahres lediglich 5 bis 6 freie Tage, nachdem sie mit der Serie und Team America völlig mit Arbeit überladen waren. Trotzdem gelang es ihnen, mit dieser Folge ein weiteres Schmankerl zu entwickeln. Cartman will fliegen und springt vom Dach. Er ist daraufhin zwei Tage im Koma und als er erwacht, kommen unsere geliebten aber saudummen Polizisten auf die Idee, er müsse eigentlich übersinnliche Kräfte haben. Er soll ihnen daraufhin helfen, einen Serienmörder zu finden. Die Geschihte entstammt Steven Kings „Dead zone“ und der Mörder ist stark an „Roter Drache“ aus der Hannibalreihe angelehnt. Meine Lieblingsszene ist der Gesichtswärmer und die Feststellung des Arztes, Cartman sei einfach nur unfassbar dumm. In dieser Folge ist zudem Veronica Crabtree, die selten gesehene Busfahrerin, ein letztes Mal zu sehen. Sie ist eines der bedauernswerten Opfer des Mörders. Volle Punktzahl.
Folge 125: Weihnacht im Walde („Woodland Critter Christmas“) (10 Punkte)
Ein großartiger Abschluss für eine gelungene Staffel. Und gleichzeitig für Stone und Parker das Ende des „Year from hell“, wie sie es gerne beschreiben. Sie hatten vor dieser Episode keinerlei Ideen, waren völlig ausgebrannt. Sie waren sogar schon im Begriff, Comedy Central zu erklären, dass sie die letzte Folge nicht auf die Beine stellen können werden. Doch dann dachten sie sich, dass es schade wäre, jetzt aufzugeben, wo sie doch so nahe an ihrem Ziel waren. Also setzten sie ihre letzten Kräfte ein und schafften eine Episode, die zu meinen Lieblingsepisoden gehört. Es handelt sich um ein Weihnachtsspecial. Das bis heute letzte überhaupt. Es handelt von Viechern im Walde, die Satan anbeten. Die Blutorgie, von der man Zeuge wird, wurde von „Event Horizon“ abgekupfert. Stan hilft ungewollt den Viechern, ihren teuflischen Plan umzusetzen. Nur Santa kann jetzt noch helfen. Sogar Löwen spielen in dieser Folge eine Rolle. Sie enthält alles, was South-Park auszeichnet und hat dabei ein ganz eigenes Flair. Auch Cartman hat einen gelungenen Auftritt, in welchem er mal wieder Kyles Judentum auf die Schippe nimmt.
Alles in allem hat mir die achte Staffel sehr gut gefallen. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte sie die bisher meisten 10er-Folgen. Mit „Goobacks“ und „Quest for rates“ waren allerdings auch zwei Folgen dabei, die mir weniger gefallen haben. Erstaunlich, dass Stone und Parker trotz der Produktion von „Team America“ eine solch gelungene Staffel entwickeln konnten. Aufgefallen ist mir, dass Kenny noch mehr am Rande stand als sonst. Er hatte kaum Auftritte, dafür aber einen spektakulären in der Michael Jackson Folge. Es ergibt sich aus meiner Sicht folgende neue Staffelrangliste:
1. Staffel 3 (9,294)
Staffel 4 (9,294)
3. Staffel 1 (9,231)
4. Staffel 7 (9,200)
5. Staffel 8 (9,000)
Staffel 6 (9,000)
Staffel 2 (9,000)
8. Staffel 5 (8,786)