Glimmer Man ist eine der letzten wirklich nennenswerten Produktionen Seagals, bevor er im B-Sumpf versank.
Schon hier lässt sich ein ausgeprägter Bauchansatz ausmachen, den Steven auch hier schon versucht durch verschränken der Arme etc. zu verstecken.
Angesichts der Qualität des Films ist Seagals nicht unbedingt ideale Körperform aber wenig störend.
Zum wiederholten Male spielt das Kampfsportass einen ehemaligen Geheimdienst/ Militär- Spezialisten mit unbekannter Vergangenheit, der jetzt als Cop seine Brötchen verdient.
Neu ist der Partner an seiner Seite. Keenen Ivory Wayans gibt den schwarzen Sidekick und sorgt für einen (für Seagal Filme) ungewohnt hohen Humoranteil. Zwar gab es schon durchaus lustigere Komiker in Actionstreifen zu sehen, aber Wayans und Seagal spielen sich die Bälle doch ganz ordentlich zu und unser geliebtes Stoneface beweißt tatsächlich Sinn für Humor.
Weniger Lustig ist die Story des Films, die sich um einen Serienkiller mit Jesus-Tick dreht, der Paare tötet und anschließen kreuzigt. Bald wird aber klar, dass die letzten Morde von einem anderen Mörder verübt wurden, der die brutalen Rituale kopiert um die eigenen Taten und Motive zu vertuschen.
Es sollte niemanden Überraschen, dass die Geschichte für Seagal durch den Mord an seiner Ex-Frau persönlich wird.
Er wird gar verdächtigt die Tat selber begannen zu haben und wird in Folge dessen suspendiert.
Für einen Seagal-Streifen ist die Handlung fast schon komplex. Doch die Action hat darunter kaum zu leiden.
In gewohnter Manier prügelt sich Seagal durch Horden von Schmutzfüßen, bricht dabei auch mal einen Arm oder schlitzt ihnen gleich mit einem Geheimdienst Untensiel die Kehle auf.
Zwischendurch erfreuen nette Explosionen (unter anderem wird ein komplettes Appartement gesprengt) und kurze, aber blutige Shootouts das Actionherz. Überhaupt sind die Actionszenen allesamt relativ kurz, dafür aber sehr gut auf die 88 Minuten verteilt, sodass Langeweile gar nicht erst aufkommt.
Wenn man meckern möchte, dann höchstens über die einen Tick zu schnellen Schnitte, die allerdings nichts von der Gewalt verbergen.
Im Gegenteil: der Film ist Blutig und bewegt sich auch durch die gekreuzigten Opfer am Rande der FSK 18.
Fazit: Gewohnt spannungsarmes Seagal- Vehikel, dass mit abwechslungsreicher, ordentlich inszenierter Action und gelungenem Humoranteil die Fans erfreut. Trotz Bauchansatz zeigt sich Seagal in den Kampfszenen in Topform und sorgt abseits typischer Oneliner sogar für ein paar Lacher. Die Story ist solide und die Entscheidung Seagal einen Filmpartner an die Seite zu stellen erweist sich als goldrichtig. Alles in allem ein unterhaltsamer Streifen, der allerdings die ein oder andere längere Actionszene vertragen hätte. 7/10