1990 geschah etwas Wunderbares, etwas Fantastisches, etwas Grandioses. Ja, Deutschland war vereinigt ... Gut, das soll uns jetzt hier nicht weiter interessieren, widmen wir uns der Besprechung dieses Films, der rein zufällig ebenfalls jenem Jahr entstammt, aber zu Recht weniger Aufmerksamkeit erhielt als die von mir erwähnte Wiedervereinigung.
Im Groben sieht der Inhalt nun also wie folgt aus:
Junge Journalistin reist auf Urlaubsinsel, geht Versprechungen eines Unternehmers, die Insel sei geräumt von radioaktivem Müll, auf den Grund, entdeckt die Unwahrheit und beseitigt nebenbei eine mutierte und fresssüchtige Riesenhandtasche ...
Klingt das schon - entschuldigt die Direkheit - beschissen? Ihr müsst den Film erstmal sehen ...
Denn Giannetto De Rossi lässt in diesem Feuerwerk der guten Laune wirklich alle seine Fähigkeiten aufblitzen, die er durch seinen zum dritten Geburtstag geschenkten Regie-Baukasten erlernt hat.
Die Schauspieler agieren unglaublich flexibel, die Spezialeffekte sind exorbitant exquisit, die Schauplätze unglaublich morbide und die Kamerafahrten atemberaubend ... Oh, ich glaube, ich war gerade bei Panic Room, also zurück zu Killer Crocodile:
Dem Film ist in Sachen sinnbefreiter Details nicht das Wasser zu reichen:
Potentielle Opfer, die sich dem Tier entweder durch motiviertes Schwimmen nähern oder sich ihm sinnigerweise gleich ins Maul legen, ein bis auf den Kiefer unbewegliches Krokodil, das zwischen rückwärts tendierender Lichtgeschwindigkeit und eben solcher eines Trabbis pendelt, innovative Sätze à la "Räche meinen Tod!" und "Wir müssen das Tier töten!", vollkommen deplazierte Erotik (Ja, was haben zwei Menschen, deren mehr oder minder enge Partner gerade einem zum Riesenreptil mutierten Mega-Krokodil zum Opfer gefallen sind, zu tun? Genau! Sie vögeln sich das Gehirn raus! Wenn dieser Regisseur Titanic inszeniert hätte, Leo und Kate hätten auf dem Stück Holz ihr Nümmerchen geschoben ...) und und und ... Ach so, der radioaktive Müll, den man zwischendurch vergisst, taucht urplötzlich auch mal auf (Man beachte: VON SELBST!).
Ich könnte diese Liste endlos weiterführen, aber das wird mir zu eintönig, und das ist auch das Schlimme an diesem Film. Er mag zwar unfreiwillig komisch sein (Dass Krokodil und Hauptdarsteller im Showdown durch Holzfiguren ersetzt werden, grenzt schon an Genialität), aber das war's. Er ist weder unterhaltsam noch kurzweilig. Er ist einfach nur grottenschlecht. Wie würde unser aller Lieblingsrestaurantkritiker Homer Jay Simpson sagen:"LANGWEILIG!"
Japp, das ist das richtige Fazit: Langweilig ...
Danke, dieser Film ist nicht mal die Krokodilstränen um die verschwendete Zeit wert, höchstens die um das Punktesystem von ofdb.de, manchmal wünschte ich, man könnte 0 Punkte vergeben ...