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Eines Tages, als Tony mit seinem Vater und dem Hund im Garten spielt, vedunkelt sich der Himmel und ein Sturm zieht auf, nur ein gleißendes Licht schwebt über ihnen, in dem der Vater verschwindet. Die Mutter glaubt nachher kein Wort von Tonys phantastischer Geschichte, sondern fühlt sich von ihrem Mann verlassen. Drei Jahre später taucht der plötzlich wieder auf und gibt vor, an Gedächtnisschwund zu leiden, doch er ist nicht mehr der nette Ehemann und Vater, der er einst war. Daraus macht "X-Tro" kein großes Geheimnis, denn schon früh wird der Zuschauer Augenzeuge des Aliens, dass sich durch die Menschen im Wald und Umgebung wütet. Was von der Aufmachung her wie ein alberner Trashstreifen anmutet, entpuppt sich schon sehr bald als ein durchaus atmosphärisches Horror-Sci-Fi-Gemisch, das auch mit einer nicht immer ganz vorhersehbaren Story aufwarten kann. Klar ist von vornherein, dass das Alien auf der Erde nicht sehr nett ist und so gibt es einige blutige und teils erstaunlich heftige Szenen zu bewundern. Neben den Gore-FX fallen noch eingestreute Ekelszenen mit Körperverformungen auf und die Geburt eines Aliens aus dem Bauch eines Menschen wird hier im Gegensatz zum Original in "Alien" sehr viel blutiger ausgewalzt. Auch ein lebensgroßer Spielzeugsoldat, der die lästige alte Nachbarin dahinrafft und ein Killerjojo, das einen Hals aufschneidet gehören zum nicht ganz humorlosen Repertoire, das mit surrealen Visionen die phantastische Note von "X-Tro" bestärkt. Die zunächst banal erscheinende Story wird damit zunehmend abgefahrener und versteht nach anfänglichen kleinen Längen gut zu unterhalten. Nicht nur die entstehende Dreiecksbeziehung zwischen der Mutter, dem wieder aufgetauchten Vater und dem neuen Liebhaber der Mutter ist ungewöhnlich, Regisseur Harry Bromley Davenport schafft es tatsächlich, seinem Billigfilm einige spannende Momente abzugewinnen. Die Darsteller sind, wie sie halt meistens in B-Movies sind und das ausserirdische Wesen ist trotz Verwandlungen in seiner Trashigkeit klar als solches auszumachen. Im Gegensatz zum Originalende gibt es ein deutsches Alternativende mit glückseligem Ausgang, was dem Thrill ein wenig nimmt. Wäre "E.T." so bösartig wie "Alien" und hätte Pläne zur "Invasion Der Körperfresser", käme in etwa "X-Tro" heraus. Die beiden Sequels sind übrigens unverhältnismässig schlecht, um nicht zu sagen unter aller Sau.

Fazit: Gar nicht mal so blöd, wie das Vieh auf dem Cover aussieht. Für manche trashiger Kult, für andere gute Genreunterhaltung. 6/10 Punkten

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