Ein spektakulärer Doppelmord hält San Francisco in Atem. Die Zeitungserbin Page Forrester und ihr Dienstmädchen wurden in einer Strandvilla von einem Maskierten auf bestialische Weise umgebracht. Die Tatwaffe: Ein Jagdmesser mit gezackter Schneide. Der Verdacht fällt auf Jack Forrester, den Mann der Toten und jetzigen Alleinerben des Verlagsimperiums. Bis zum Prozessbeginn wird er auf Kaution freigelassen. Die Anwältin Teddie Barnes übernimmt Jacks Verteidigung. Bis hierhin eigentlich ein normaler Fall, aber dann verliebt sich die geschiedene Teddie in ihren charmanten Mandanten.
Ohne jedes Vorwissen ging ich eigentlich davon aus, das das Messer ein spannender Thriller mit toller Besetzungsliste sei, aber stimmt leider nur zur Hälfte. Neben den gar nicht mal schlechten Gerichtsszenen, in denen der Film die meiste Zeit spielt, wird's in den vielen Vertagungen leider sehr melodramatisch bis kitschig. Natürlich bekommen der Verdächtige und die taffe Anwältin eine Love Story aufoktroyiert (über die sich niemand groß aufregt, alle wissen bescheid, aber keiner wundert sich das Jack kurz nach dem Tod seiner Ollen gleich die nächste bespringt). Da im Grunde die einzige Frage ist, ob Jack nun der Killer ist oder nicht, gibt es viel Raum für Gefühle in die eine oder andere Richtung, je nach Stand der Verhandlung.
So wogt die Geschichte ständig zwischen den Polen. Mal Drama, mal Thriller oder Wahrheit oder doch Beziehung, darfs Krimi sein oder doch lieber Romanze. Statt den Fall voran zu treiben werden lieber unnötige Subplots ausgewalzt, wie zwei Turteltauben reiten, squaschen oder knutschen und auf Bettszenen mit Glenn Close hätte ich auch gern verzichtet (ist jetzt mein persönlicher Geschmack, aber vom Aussehen her liegt sie nur unwesentlich vor Estelle Getty). Den immer gern gesehenen Twist riecht man ebenfalls gegen den Wind. Schade, die gute Darstellerriege hätte besseres verdient.
5/10