Jesus sagt: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
(Matthäus 11, 28)
Auswendig konnte ich dies jetzt nicht schreiben. Auch wenn man es kaum glauben kann, aber ManCity hat in seinem bisherigen Leben mehr Sexploiter gesehen, als Biebelseiten gelesen. Auch aus diesem Grund werde ich gar nicht erst versuchen, den Filminhalt von LE LIT DE LA VIERGE genauer zu analysieren.
Wenn ich rasch eine Filmpassage beschreibe, dann wird sofort klar, dass dieser Film längst nicht für jeden Zuschauer geeignet ist: Jesus (gespielt von Pierre Clémenti) sitzt auf einem kleinen Esel. Er reitet durch ein karges Dorf, vier Männer auf Pferden bedrängen und belästigen ihn. Dennoch verteilt er unbeirrt Essen an einige Prostituierte. Dazu erklingt laute, moderne Musik...
LE LIT DE LA VIERGE ist ein sehr interessanter und wirklich sehenswerter Kunstfilm von Philippe Garrel. Dank der finanziellen Unterstützung von Sylviana Boissonas konnte der junge Regisseur ein weiteres ungewöhnliches Filmprojekt realisieren.
Optisch ist dieser Film aus dem Jahre 1969 mit dem phantastischen LE RÉVÉLATEUR vergleichbar. Die schwarzweißen Aufnahmen sind oft wunderschön. In grellem Weiß ist zum Beispiel nur eine Person zu sehen, sonst ist das Bild pechschwarz. Einmal kommt ein Lichtkegel in Herzform zum Einsatz usw. Toll!
Wenn Jesus am Ende des Films den Dornenkranz vom Kopf nimmt und die weinende, hochschwangere Maria an einem Stand liegend zurück lässt, dann dürfte dies kaum einen Zuschauer erquicken. Vieles kann natürlich ganz unterschiedlich interpretiert werden.
Mir persönlich haben einige andere Filme von Philippe Garrel (beispielsweise LA CICATRICE INTÉRIEURE, LE RÉVÉLATEUR oder LE BERCEAU DE CRISTSAL) sogar noch etwas besser gefallen, als dieser Film. Aber auch LE LIT DE LA VIERGE ist ein wunderbares Werk!
Wenn ich gezwungen würde, mir AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA anzusehen, dann würde ich mir danach mit Sicherheit möglichst bald LE RÉVÉLATEUR und LE LIT DE LA VIERGE anschauen.
8,5 Punkte