INSGESAMT EIN GANZ SCHÖN SCHLECHTER FILM !
Zu diesem Ergebnis komme ich, wenn ich meine Erwartungen mit diesem Streifen vergleiche, den ich gestern mit aufgerissenen Augen sehen musste und nicht glauben konnte, dass man eine so gute Story so schlecht ausgeschlachtet hat!
MEINE ERWARTUNGEN:
James Stewart – ein großartiger Darsteller!; Die Idee – wahnsinn! Einfacher Mann kämpft gegen Establishment – so aktuell wie nie! Sicher sehr sentimental!; Vielleicht mit Liebesgeschichte und Happy-End?; Ein Filibuster als Höhepunkt?! – Ich kann die Tränen schon jetzt nicht mehr zurückhalten! Wird ein Dialogfeuerwerk werden…
Wie gesagt ist die Idee klassisch und eigentlich Hollywood-typisch.
DOCH DIE AUSFÜHRUNG!
Okay,ich bin schon immer der Theorie verfallen, dass Capra niemals wirklich gute, sondern immer mittelmäßig, aber erfolgreiche Filme gemacht hat.
Dieser Film war nicht nur erfolgreich, sondern auch überaus erfolgreich; dafür ist er nicht nur mittelmäßig, sondern in jeder Faser schlecht.
Die Figuren gehen wirklich nicht über die Tiefe von Abziehbildern heraus und die Dialoge sind grausam schlecht.
Höhepunkte (wie der am Ende so oft zitierte Filibuster) erreichen nie wirklich Höhe.
Man realisiert praktisch nicht, dass der Film lyrisch zu Ende ist, wenn schon „The End“ kommt. „War DAS ein Filibuster? – Das hätte ich mir aber deutlich interessanter und wesentlich Höhepunkt-hafter vorgestellt! Eine Dialogschlacht und Recht und Gerechtigkeit!“
Recht und Gerechtigkeit?! – Seien wir doch mal ehrlich, Stewart liest ja relativ gut die Verfassung vor, aber es scheint Capra doch mehr daran gelegen zu haben, DASS Stewart redet, als WAS er redet. Denn WAS er redet, ist überaus wenig und sinnlos. In dieser Szene gibt es mehr Reporter, zu zum Telefon stürmen und Pfadfinder mit Propagandazeitungen als der von mir erwartete, zu einem echten, Ungerechtigkeit-anprangernden Höhepunkt gesteigerte Dialog.
Selbst der relativ einfache Sentalimentarismus bleibt aus, der Film entwickelt nie Gefühle und ist sehr aromantisch, sowohl auf die Hauptfiguren bezogen, wie auch auf die Idee, dass "der Normalbürger gegen die korrupten Politiker erfolgreich kämpft"; selbst diese sehr melodramatische Idee wird nicht heroisch aufgegriffen.
Stewart spielt im normalen Bereich, nicht gut, aber auch nicht übel, auch wenn seine Figur und seine weibliche Begleiterfigur wie schon erwähnt mit absolut unpassenden und sinnfreien Phrasentexten praktisch nie wirklich glänzen.
Fazit: Ein ganz übler Film, der absolut zu recht mit wenigen OSCARS im Vergleich zu Nominierungen ausgezeichnet wurde und der es nicht Wert ist, für 10 EUR erstanden zu werden.
2/10