Detroit ist schon ein ganz hartes Pflaster,denn die Grenze zwischen Gangstern und Polizei ist recht fließend,ein undurchschaubares Moloch in John Singletons „Vier Brüder“.
Überfall in einem Lebensmittelladen:Die ältere Dame Evelyn Mercer wird scheinbar zufällig Opfer der Banditen.Zum traurigen Anlass ihrer Beerdigung finden sich ihre vier Adoptivsöhne zusammen und versuchen Hintergründe ihres Todes aufzuklären.Schon bald müssen sie erkennen,dass ihr Ableben keineswegs zufällig war und machen sich auf die Suche nach dem Täter.
Eine klassische Rachestory nach üblichem Schema.Klar,die Moral erscheint wie so oft mehr als fragwürdig und die Story kommt insgesamt recht platt daher – aber unterhaltsam und mit Stil.Was Singleton in „Shaft“bereits kennzeichnet,wird hier konsequent fortgesetzt.Coole Typen in kalter Kulisse ballern ohne vorher zu fragen,altbacken,aber wirkungsvoll.
Selbstverständlich gehören absurde Szenen(Tischgebet zu Thanksgiving)ebenso dazu,wie unlogische Sachverhalte(Polizist deckt im Namen der moralischen Gerechtigkeit mehrere Morde)und natürlich ist der Bösewicht sehr mächtig(mindestens Restaurantbesitzer)und hat die wichtigsten Leute im Sack(mindestens Stadtrat)
Aber was solls,hier steht die Unterhaltung im Vordergrund und die ist durchaus gegeben.Sei es durch eine Autoverfolgung auf schneeglatter Fahrbahn oder die Unterbrechung eines Basketballspiels mit einer Schusswaffe,langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt und wenn nicht gerade geballert wird,hauen sich die ungleichen Brüder dämliche Sprüche um die Ohren.
Darstellerisch gibt es nichts auszusetzen,Mark Wahlberg hat deutlich dazu gelernt und überzeugt hier,ebenso wie seine Schauspielbrüder.Der Score ist detroitunterstützend und gibt die dreckige,etwas winterliche Atmosphäre gut wieder.
Der Streifen hat zwar keine besonderen Höhepunkte aufzuweisen,aber er lässt sich über die volle Laufzeit locker und gutgelaunt konsumieren.
7 von 10 Punkten