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„Truth or Consequences N.M. – Der Ort der Wahrheit“ ist ein kleines, aber gelungenes Gangsterdrama von Kiefer Sutherland.
Kleingangster Raymond ’Ray’ Lembecke (Vincent Gallo) hat für seinen Job eine zweijährige Strafe abgesessen und zur Belohnung lediglich einen miesen Job bekommen, weshalb er ihn aus Rache beklauen will. Dabei sollen ihm seine Freundin Addy Monroe (Kim Dickens), sein Kumpel Curtis Freley (Kiefer Sutherland) und Marcus Weans (Mykelti Williamson) unterstützen sollen. Hiermit ist das illustre Gangsterquartett zusammengestellt, das sich zu Beginn erst mal fast wie in „Reservoir Dogs“ in einem Imbiss trifft.
Der Coup läuft schief: An sich sollte niemand da sein, doch neben Rays Boss befindet sich noch jemand da. Curtis tickt aus, erschießt die beiden, woraufhin sich herausstellt, das der zweite ein verkabelter Undercover-Cop war. Sie rauben das Geld und einen Koffer voller Drogen, ehe Curtis ihnen anschließend blutig den Weg in die Freiheit freischießt, als ein weitere Cops auftauchen. Die Szene mit der Autotür ist hierbei sehr heftig, was Curtis bereits schon recht früh als absoluten Psycho ausweist.

Das Quartett flieht, aber die Polizei ist ihnen auf den Fersen und sie müssen noch die gestohlenen Drogen verkaufen. Sie beschließen ein anderes Fahrzeug und rauben das Wohnmobil von Donna Moreland (Grace Phillips) und Gordon Jacobson (Kevin Pollak), die sie als Geiseln nehmen. Eine atemlose Reise beginnt...
„Truth or Consequences“ ist ein wirklich gelungenes Gangsterdrama mit einer guten Story, auch wenn sie zum Teil an Filme wie „True Romance“ oder „Reservoir Dogs“ erinnert. Die Wendungen der Story sind recht gut, auch wenn sie nicht übermäßig zahlreich sind, aber zum Teil überraschen sie schon. Stellenweise treten zwar ein paar kleine Längen auf, die den Filmspaß aber nur wenig trüben.
Die Charaktere erfüllen zwar teilweise gewisse Standards oder Klischees dieses Genres, sind aber dennoch gut ausgearbeitet. Der Film kann zudem mit ein paar ganz netten Dialogen im Stile Tarantinos aufwarten und ein paar kleinen Gags, bleibt aber im Gegensatz zu Tarantino aber immer ernst und wird nicht zur Groteske. Das liegt zum großen Teil an dem gehörigen Schuss Dramatik in „Truth or Consequences“. Vor allem das Finale kommt recht tragisch und dramatisch daher.

Teilweise sieht man „Truth or Consequences“ an, dass der Film mit eher weniger Budget gedreht wurde, weshalb es auch nicht soviel Action gibt. Erst das Finale dreht komplett auf, aber die Shoot-Outs des Films sind sehr gelungen, wenn sie denn kommen. Vor allem die Einschüsse sind sehr blutig geraten, aber auch die Choreographie der Schießereien kann überzeugen. Zudem finden sich ein paar kleine Parallelen zu Filmen wie „Butch Cassidy und Sundance Kid – Zwei Banditen“ oder „Bonnie und Clyde“.
Die Schauspieler agieren alle sehr überzeugend, wobei in erster Linie Kevin Pollak und Mykelti Williamson, zwei von Hollywoods besten Nebendarstellern, glänzen können. Doch auch am Schauspiel der restlichen Darsteller, neben Vincent Gallo und Kiefer Sutherland finden sich als bekannte Schauspieler in Nebenrollen noch Martin Sheen und Rod Steiger darunter, kann man nicht herummeckern.

Trotz des geringen Budgets ist „Truth or Consequences“ ein hartes, gelungenes Gangsterdrama, auch wenn hier und da ein paar Längen auftreten.

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