Gelungenes Regiedebüt von Kiefer Sutherland
Ende der neunziger Jahre gab es eine Menge kleiner, schmutziger Gangsterfilme, jeweils mit einer großen Menge an Blut, einer Geschichte um Verlierer und Gewinner, cooler Optik, guter Musik und dem Auftritt einiger Filmgrößen. Vielleicht waren diese Filme inspiriert von „Pulp Fiction“ oder „Reservoir Dogs“, das aber spielt letztlich keine Rolle, denn sie hoben sich wohltuend vom Einerlei der großen Filmstudios ab. Auch Kiefer Sutherland wagte sich an dieses Genre des Gangsterfilms, und sein Regiedebüt kann nur als gelungen bezeichnet werden.
Eine kleine Gang von vier Personen stiehlt eine große Menge Drogen, um diese an einen Mafiaboß in las Vegas zu verkaufen – und dann in Mexiko von dem Erlös zu leben. Doch wie das bei Verbrechen so ist, sie lohnen sich nie. Mehrere Komponenten haben die Gangster nicht einkalkuliert: die Drogen gehören dem Mann, an den sie diese verkaufen wollen, beim Diebstahl kommt ein Polizist ums Leben und einer der vier ist ein Undercovercop. Auf der Flucht vor dem Mob und der Polizei nehmen die vier zwei Geiseln, und die Fahrt geht kreuz und quer durch Amerika. Aber die Flucht findet ein unrühmliches Ende, als bei einer kleinen Farm alle Parteien aufeinander treffen. Der Blutzoll ist sehr hoch, und am Ende überlebt nur der Undercovercop.
Man möge jetzt den Finger heben und sagen, das kennt man doch alles schon, so ähnlich war beispielsweise der Plot von „True Romance“, die Figuren sind aus dem Stereotypenbuch herauskopiert worden, das Ende ist vorhersehbar. Richtig, all diese Einwände sind berechtigt. Dennoch ist der Film in sich stimmig, wenngleich er die eine oder andere kleine Länge hat und das Ende viel zu kurz ausfällt. Aber muß es denn immer innovativ sein, wenn ein Film einfach auch mal Spaß macht? Sutherland hat seinen Job gut erledigt, zumal er auch als Darsteller eine ordentliche Performance abgibt. Die Actionszenen sind sehr hart, gefackelt wird nie. Ausgezeichnet ausgewählt auch die verschiedenen Musikstücke, die dem Film eine ganz eigene Note verleihen, ach, der Streifen ist bis auf ein paar Kleinigkeiten einfach gut. 8/10