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"Legende" ist ein wunderschöner Film, der sowohl Märchen-, wie auch Fantasyfreunde ansprechen sollte. Ridley Scott mixt Elemente aus beiden Genres zu einem abenteuerlichen Streifen, an dem auch "grössere Kinder" Gefallen finden.

Es war einmal ein Land dessen Wälder grüner als Grün waren und die Menschen glücklich und zufrieden lebten. Es gab Prinzessinnen, Einhörner, Elfen und allerlei sonst, was man aus Märchen kennt. Doch jeder Baum hat auch einen Schatten; Dunkelheit ist unabdingbar. Für einen jedoch Lebenskraft und einzige Dunkelheit sein Bestreben. Doch solange Einhörner existieren, die die vollkommene Reinheuit und Liebe darstellen geht die Sonne immer wieder auf und bannt den dämonischen Herrscher (Tim Curry) tief in seine Festung aus Dunkelheit. Sein Ziel kann er nur erreichen, indem er die Einhörner enthörnt und durch deren Tod die Sonne aufs Ewigliche weicht. Seine Häscher sind die einzige Möglichkeit auf der Erde zu walten. Diese haben nun das Ziel die Einhörner zu entmachten, eine Situation kommt ihnen besonders gelegen...
Denn als der junge Jack (Tom Cruise) seiner Angebeteten, die Prinzessin Lily, gegen die Regeln des Waldes zu den Einhörnern führt und sie diese durch ihren lieblichen Gesang gefügig macht, wittern die Knechte des Bösen ihre Chance. Schon bald existiert nur noch ein Einhorn und als dieses samt Lily auch den Häschern zum Opfer fällt, macht sich der der junge Jack samt ein paar Elfen auf, beide zu befreien und die drohende Unterjochung der Erde aufzuhalten...

Wahrlich, der Film ist ein Augenschmaus. Scott ließ sich bei der Produktion nicht lumpen und so sind vor allem Kulissen, Kostüme und Bauten sehr eindrucksvoll und hervorragend anzusehen. Dabei werden wie gesagt alle Facetten des Märchen- und Fantasyfilmes wiedergegeben. Doch liegt der Löwenanteil des Filmes auf der Fantasy; lediglich der Anfang und das Ende sind als "märchenhaft" zu bezeichnen und am ehesten für "die lieben kleinen" geeignet.

Zwar ist der Film blutleer (das einzig rote was spritzt ist auslaufender Wein aus einem Fass), doch harmlos ist er sicher nicht. Vor allem die Masken der Kobolde und des dämonischen Herrschers (Curry) sehen gruselig aus und könnten Kinder durchaus schrecken. Auch die zweite Filmhälfte geizt nicht mit düsteren Kulissen und makabren Bauten; spielt sich doch meiste in der Behausung des Dämonen ab.

Die Charaktäre sind gut gewählt, passen in die Handlung und werden auch passabel rübergebracht. Vor allem der junge Tom Cruise (noch mit nicht so perfekten Zähnen) und Tim Curry als Dämon können überzeugen, ist letzterer jedoch unter seiner Maske wenig wiederzuerkennen. Auch die (kleinen) Nebenrollen (wie die der Elfen) sind gut besetzt; jedoch wirken die Masken hier teilweise etwas unbeholfen.

Leider braucht der Film etwas, bis er in Fahrt kommt; erst ab der Hälfte wird die Action- und Spannungskurve merklich angezogen, aber auch der Rest kann überzeugen. Denn das ist ja auch das schöne am Märchen, das es verträumte Bilder und Szenarien gibt, die nicht im Schnittgewitter untergehen sollten. Scott lässt gottseidank wenig bis keine modernen Ideen einfliessen, die den Film lächerlich machen. Sicher, den ein oder anderen auflockernden Gag gibt es; "innovativ" auch: als sich Jack mit den Elfen in der Festung in Gruppen aufteilt werden keine Uhren verglichen, um einen Zeitpunkt auszumachen, sondern in "Atemzügen" gezählt. So etwas ist aber die Ausnahme.

Fazit: Trotz kleinerer Schwächen immer noch ein wunderschönes Fantasymärchen, das trotz seines Alters nicht antiquitiert wirkt und seine magische Wirkung nicht verfehlt.

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