Zwei glorreiche Halunken (1966)

"..Yeah, but you don't look like the one who collect it....a couple staps back"

"The Good, The Bad and The Ugly", auch bekannt als Abschluss der Dollar-Trilogie, wobei dieses Meisterstück nichts mit "A Fistful of Dollar" und "For a Few Dollars more" zu tuen hat, ist Sergio Leone's ersters Überwerk, (Once Upon A Time In The West/America).
In Fachkreisen sogar als bester Film vergöttert (Tarantino lässt grüssen). Oft hört man, er sei mit Once upon a time in the west, der beste Western, oder er sei "nach" eben genannten, der beste Western....manche bringen sogar die Frechheit auf und behaupten es sei einer "der" besten Western aller Zeiten, Blödsinn, denn The Good, The Bad and The Ugly ist einfach DER Western. Allein schon die Handlung, die von üblichen "John Wayne, der mal schnell nebenbei 3 Indianer kalt macht" -Getue abweicht und zwar deutlich. Es gibt auch nicht alle 5 min. einen Schießerei, und auch nicht die übliche Westernkulisse (..in The West), sondern führt dieses Epos durch u.a. die Wüste, eine Geisterstadt, ein Gefangenlager, ein Schlachtfeld des Bürgerkrieges und einen im Nirgendwo liegenden Friedhof.
Was ich besonders hoch loben muss, ist die ABSOLUT spitzenmäßige Kameraführung, die Einstellungen, die Aufnahmen der weiten Landschaft, die Nahaufnahmen von Augen, Revolvern, Gesichtern und Kulteinstellungen, z.B. wie die Hand sich dem Revolver nährt, im furiosem Showdown. In Sachen Soundtrack hat E. Morricone wohl den besten aller Zeiten geschaffen (neben ..in the west), allein die Idee den Film mit einem Kojotengeheule zu beginnen, demnach auch die Titelmelodie ihr Geschrei verdankt (aaahh-aaah-aaaaaah-wa-wa-wa, göttlich) ist einfach nur bahnbrechend.
Der nächste Geniestreich- die Auswahl der Schauspieler:
The Good, gespielt von Clint "Blondie" Eastwood. Tja was soll man zu so einer Leistung noch sagen, außer "groovy". Manchmal zweifelt man wirklich, ob er "The Good" ist, denn manche Szenen sind ganz schön hinterhältig, da er nicht sehr viel sagt, ist das was er sagt umso genialer und überraschender ( Brücke ).
The Bad, gespielt von Lee"Sentenza" Van Cleef, im Original ironischer Weiße "Angel Eyes" genannt, spielt wirklich hervorragend , eiskalt und ohne Reue "Wenn ich für einen Auftrag bezahlt werde, dann für ich ihn auch aus..." taucht er hier und da mal wieder auf um Frauen zu schlagen, Gefangene zu foltern, oder wehrlose zu erschiessen. Absolut Cool.
The Ugly, gespielt von Eli "Tuco" Wallach, der sich durch den ganzen Film flucht und für die meisten Lacher sorgt. Man denke an die Szene, in der er sich einen Revolver zusammenbaut ("Wie viel?", brillant). Sein etwas tollpatschiges Spiel ist einfach nur irrsinnig witzig, wobei auch er hart durchgreifen kann (Wüste). Am Ende gönnt man ihm natürlich das Gold, da er so hart dafür gekämpft hat ( Folter, Wüste, fast erhängt usw.)
Wie Leone den Zuschauer in die spannende Story einführt ist einfach nur einzigartig, denn die eigentlich Handlung beginnt erst nach 1/3 des Film's . Der Film erzeugt in der letzten Hälfte einen umso größeren Spannungsbogen, der allerdings im entscheidenden Duell bis ins Unermässliche steigt.
Ein Meisterwerk das einfach alles besitzt: klasse Story, Schauspieler, Soundtrack, Dialoge, Humor, Spannung, Kamera usw.

Bleibt nur noch eins zu sagen....in dieser Welt gibt es 2 Kategorien von Menschen, die, die den Film lieben und die, die durchs Fenster steigen....10/10