Sechs Jahre nachdem Gremlins seine Heimatstadt in Schutt und Asche gelegt haben, stößt Billy, der inzwischen für den exzentrischen Milliardär Clamp arbeitet, in den Gängen dessen hypermodernen Hochhauses auf den kleinen Gizmo. Wie zu befürchten, wird Gizmo zufällig von einem defekten Sprenkler naß gemacht. Den dadurch entstandenen Gremlins gelingt es binnen Minuten, den gesamten Wolkenkratzer ins Chaos zu stürzen. Nicht einmal vor Clamp machen die kleinen Monster Halt. Nach zahllosen Verrücktheiten gelingt es Billy schließlich mit Unterstützung seiner Freundin Kate und des Mogwai Gizmo, dem wilden Treiben ein Ende zu bereiten.
Auch sechs Jahre nach dem tollen Erstlingen schuf man die Fortsetzung mit deutlich höherem Budget (das der Film aber auch locker wieder einspielte) und erfreulicherweise mit weitgehend den gleichen Beteiligten vor und Hinter der Kamera. Dürfte gar nicht so einfach sein das terminlich unter einen Hut zu bringen.
Das Geschehen wurde kurzerhand nach New York verlegt, wo das immer noch nicht verheiratete Pärchen Billie und Kate ihr berufliches Dasein fristen. Das ganze in einem vollautomatischen Wolkenkratzer, dem Clamp Tower (nicht nur einmal wird dabei auf Donald Trump und dessen gleichnamiges Gebäude angespielt), in das über Umwege auch der letzte Überlebende Mogwai aus dem Vorgänger landet. Es kommt natürlich wie es kommen muß, Gizmo wird in Final Destination Manier naß, was ja bekanntlich zur Instant-Fortpflanzung führt, dazu noch ein wenig happa happa nach Mitternacht und schon ist das ganze Hochhaus voller fieser Gremlins, die sich benehmen wie einst die Vandalen in einem geplündertem Dorf.
Ganz an die Qualität des Vorgängers kommt man allerdings nicht heran. Der Humor ist deutlich weniger bissig und mehr kindlich angelegt. Natürlich gibt es wieder viele gelungene Jokes oder Parodien auf andere Filme, aber das Niveau ging doch eine Stufe nach unten. Überrrascht war ich von der Person des Firmenchefs Clamp, der erst als klischeebeladner Immobilienhai auftritt, sich aber mehr und mehr zu einer witzigen, ja sogar sympathischen Figur mutiert. Ähnliches gilt auch für Billies biestige Chefin, deren Charakter sich auch in diese Richtung entwickelt und Christopher Lee als Gaststar ist sowieso stets willkommen.
Dazu kommen noch einige genetisch aufgepimpte neue Gremlin Varianten die teilweise außergewöhnliches Artikulationsvermögen an den Tag legen oder sogar als flugfähige, sonnenlichtvertragende Spezies die Geschichte der Gargoyels neu definieren. Kann man alles soweit durchgehen lassen, aber ein wenig vom ursprünglichen Charme geht doch ab. Dennoch ein absolut zeitloser Spaß. Warum dreht man hier nicht mal ein Remake?
7/10