Feed
(MC – One)
Hier ist er also!!! Der ultimative Film für Randgruppenfetischisten. Feed, ein in Australien von Brett Leonard (Der Rasenmäher-Mann, Virtuosity) gedrehter Film über ein bisher im fiktionalen Film eher seltener anzutreffendes Thema: dem Mäster, bzw. Feeder. Dieser nutzt labile Frauen aus, indem er sie durch massive Nahrungszufuhr über lange Zeiträume auf ein Körpergewicht bringt, auf dass sie sich nicht mehr alleine aus der Wohnung bewegen können, und von ihm immer weiter gemästet werden müssen. Hier geben schon die ersten fünf Minuten die Gesamttendenz des Filmes vor. Hier werden in ästhetisch fotografierten Bildern die real existierenden perversen Fetische wie etwa Selbstverstümmelung und Kannibalismus in einer Videoclipähnlichen Form dem Zuschauer präsentiert, und der Hauptprotagonist, ein auf das Internet spezialisierter Ermittler in die Geschichte eingeführt. Dieser trifft im Verlauf der Story auf einen Feeder, der seine Opfer zu Tode füttert, und dies via Web-Cam im Internet überträgt. Bei den Nachforschungen gerät er immer tiefer in diesen Fall, und die moralischen Grenzen verschwimmen immer mehr. Dieses heikle Thema wird unerwartet subtil dargeboten, es erwartet einen nicht der moralisch erhobene Zeigefinger, sondern eine Gegenüberstellung von so genanntem „normalen“ zu „unnormalen“ Verhalten wird gegenüber-, und in einigen Punkten sogar in Frage gestellt. Hier sieht man auf der einen Seite den Cop, der Beziehungsunfähig seine Freundin missbraucht, im Gegenschnitt den Feeder, der sich offensichtlich sehr liebevoll um die ihm hörige Frau, sein vermeintliches Opfer, kümmert. Der Film ist sehr spannend, visuell ansprechend umgesetzt, und an vielen Stellen extrem verstörend, also alles Faktoren, die ihn zu einem meiner absoluten Favoriten der letzten Zeit machen. Selten war ich von einem Film derart gefesselt, und von einem Ende so vor den Kopf geschlagen. Respekt!!!
CFS
07/10