Aktualisiertes Review HD-VÖ
Anton Tobias ist ein typischer US-Teenager: geil bis unter die Kante, fernsehsüchtig und ständig bekifft. Eines Tages macht er jodoch eine Entdeckung, die sein ganzes, höchst faules Leben auf den Kopf stellen dürfte, denn Antons rechte Hand macht nicht mehr das, was er will. Im Gegenteil: durch das mysteriöse Eigenleben seiner Hand wird Anton sogar zum mehrfachen Mörder. Erst ein paar Nachbarn, dann seine Eltern und schließlich sogar noch seine zwei besten Kumpels. Die tauchen jedoch als Untote wieder auf und tummeln sich in Antons jetzt zutiefst turbulentem Leben...
Sieh mal einer an, es gibt sie also doch noch, die satten Splatter-Komödien, die voller absurder Einfälle und Witzen schlechten Geschmacks stecken. Da geht das Ganze schon in der wunderbar auf "Scream" ansprechenden Titelsequenz los und endet schließlich in einem Finale, das durch den Handlungsort Highschool-Ballsaal an Brian de Palmas "Carrie" gemahnt. Zwischendrin gibt es die wunderbar schrägen Special-Make-Up-Effects von Greg Cannom zu bewundern, die allesamt den comic-relief-Charakter des Dargestellten unterstreichen. Natürlich kann sich Rodman Flenders "Die Killerhand" nie mit den wahren Fun-Splatter-Granaten wie "Bad Taste" oder "Braindead" messen, doch immerhin macht diese US-Produktion mehr Spaß als je erwartet. Auf DVD 16:9. Mit Devon Sawa, Seth Green, Elden Henson, Jessica Alba u. a.
Dieser (jetzt nur leicht korrigierte) Text ist in SPLATTING IMAGE # 55 (September 2003) veröffentlicht worden.
Anmerkungen aus 2021:
Mit der erstmaligen HD-VÖ von Rodman Flenders „Die Killerhand“ erhält der geneigte Horrorkomödien-Fan nach über 20 Jahren wieder die Gelegenheit, dieses gleichsam respektlose wie leicht deftig angerichtetes Splatstick-Menü in der Tradition der Kollaboration Sam Raimi / Bruce Campbell – garniert mit Anleihen von „Scooby Doo“ über den oben erwähnten Stephen-King-Stoff bis hin zu „Re-Animator“ – noch einmal für sich zu entdecken. Okay, so richtiges HD-Feeling will bei diesem ordentlichen aber insgesamt doch zu weichem Bild zwar nicht aufkommen, insgesamt betrachtet geht das aber schon in Ordnung, denn die Farben (Die Schule Mario Bavas lässt grüßen und so erinnert die Ausleuchtung der Begräbnisszene nicht von ungefähr an jene Optik, die schließlich durch Dario Argentos „Suspiria“ weithin bekannt wurde) sind kräftig und das Filmkorn verkommt zur Nebensache. Beim Ton sollte man nichts brachiales erwarten, setzt er doch meistens nur bei der ausgesucht passenden musikalischen Untermalung Akzente. Eben: Punk rules. Doch auch wenn die HD-VÖ nicht perfekt zu sein scheint, so gefällt doch „Die Killerhand“ vom Inhalt und von der Machart her immer noch sehr. Die F/X sind voller Charme, die Splatter-Einfälle sowieso und die Handlung ist selbst für heutige Verhältnisse sehr flott, temporeich und ohne Durchhänger. Kurzum: Rodman Flenders „Die Killerhand“ verdient es weiterhin im Videoregal eines jeden Horrorfilmfans recht weit vorne bei den Favoriten zu stehen und hat lediglich rücklickend betrachtet einen Härtepunkt eingebüßt. Bildformat: 1,85:1.
Ab 22. Oktober 2021 erstmals als Blu-ray in einem limitierten Mediabook erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin