Review

Halloween ... halt, Moment! Es ist ein Tag davor ... Aber dies ändert an der Atmosphäre nun auch nicht wirklich etwas:

Anton ist der faulste Teenager der ganzen Stadt. Zu dumm, dass Müßiggang des Satans Ruhebank ist. Schlafen bis Nachmittag, TV-Zapping nonstop und Rauchen bis zum Abwinken. Solange die Joints flackern und vielleicht noch Mick und Pnub, Antons einzigen Freunde, die Coutch annektieren, ist die Lage Zuhause in allerbestem Umstand. Der Schock ist groß, als man feststellt, dass die eigenen Eltern bereits seit mehreren Tagen tot im Hause sind. Noch schockanter wird die Situation, als sich Antons rechte Hand selbstständig macht und seine beiden Kifferfreunde unzart ins altbekannte Nirwana befördert ... oder auch doch nicht ...

Als immer mehr Menschen die Radieschen von unten sehen, steht fest: Die mordlustige, vom Teufel besessene Pranke muss ab! Da dies im Alleingang nicht so recht klappen will, bittet man seine toten Kumpel, die nun mittlerweile als Zombies zurückgekehrt sind, weil sich ihnen der Weg als zu weit erwies, ins Jenseits zu laufen, um die allerletzte Hilfe. Endlich vom "Mörder" getrennt, macht dieser Kurs auf die Highschool, in der in Zwischenzeit die Party des Jahres steigt ... Zum Glück gibt es da eine Druidin, die weiß wie man mit maliziösen Griffeln, die der Phonomanie verfallen sind, umgehen muss. Gemeinsam mit einem Heavy Metal-Guru beginnt eine Jagd nach dem Teufel persönlich ...

Zwar ist die Idee mit der phonomanen Pfote von EVIL DEAD 2 plagiiert, bietet aber dafür umso mehr absurde Handlungselemente, die der gesamten Karavelle einen kreativ-visuell-innovativen Touch verleihen. Mit einer Sprengkraft, die es so in sich hat, dass sie die Lachmuskeln in ihrer unheimlichsten Form strapaziert. Es werden dermaßen viel Horrorfilm-Klischees auf die Schippe genommen, dass man beinahe übersieht, dass DIE KILLERHAND eigentlich nur eine Kifferkomödie mit Horrorfilmelementen sein will.

"Anton, du hängst den ganzen Tag bloß vor der Glotze und dröhnst dich zu. Versteh' mich nicht falsch, das ist 'ne wirklich feine Sache, aber findest du das unter'm Strich nicht'n bisschen wenig? Das kann's doch nicht sein ?"
"Doch. Ich meine, mein absoluter Traum wäre es, den ganzen Tag in der Kiste zu verbringen und Glotze zu gucken und irgend so'n heißer Käfer bringt mir Futter und Shit."

Rodman Flender, der sich unter anderem für LEPRECHAUN 2 verantwortlich zeigt, hat sich für diesen noblen Spaß die perfekte Besetzung mit ins Boot geholt. Devon Sawa (FINAL DESTINATION), Seth Green (DER STAATSFEIND NR. 1), Elden Henson sowie Jessica Alba machen ihre Sache bemerkenswert gut und partizipieren zur Numinose. Der Poprock-Soundtrack sowie die Back-to-Retro-Idylle erzeugen einen kristallinen Partyfilm, der auf seine Art und Weise einzigartig ist. Obschon so manche CGI-Effekte eher ernüchternd wie kaltes Wasser wirken und das Eighties-Gefühl dekonstruieren, macht die unter'm Strich verbliebene Atmosphäre doch gewaltig etwas her. Für FSK 16-Verhältnisse liebäugelt der Film mit einigen Szenen, die mitunter auch etwas für das gorige Auditorium bieten. Doch bleibt trotz dem facettenreichen Charme DIE KILLERHAND eine urkomische Geschichte mit den skurrilsten Einfällen - Der perfekte Halloween-Film. Und Faulpelze, denkt daran: Wichsgriffel immer schön beschäftigen ...

... denn Müßiggang ist des Satans Ruhebank!

Details
Ähnliche Filme