Anton ist ein jugendlicher Taugenichts, wie er im Buche steht: Er pennt bis nachmittags, raucht zum aufwachen gleich 'nen Topf, hängt, an Stelle zur Schule zu gehen, lieber den lieben langen Tag vor der Glotze ab und lässt sich von seinen Eltern durchfüttern.
Doch seit einiger Zeit treibt ein Killer in Antons Heimatnest sein Unwesen und als eines Morgens Milch und Hundefutter alle sind und das ganze Haus Blut besudelt ist, geht unserem Gammelduke ein Licht auf: Der Killer ist im Haus und hat sich bereits die Eltern vorgenommen.
Komisch allerdings, dass zuhause nicht nur Antons tote Eltern, sondern auch Artefakte sämtlicher Mordfälle bunkern, die sich in der Gegend ereignet haben. Alles lässt nur einen Schluss zu: Der Killer ist Anton selbst!
Doch wie kann das sein: Amnesie? Amok-Schlafwandeln? Werwolfsyndrom?
Nein, Antons Patschehändchen ist schlicht und ergreifend von einem Dämon besessen und meuchelt ohne Antons Wissen in der Gegend rum. Au Backe, das kommt bestimmt nicht gut bei den Mädels an…
Doch Obacht, Anton! Eine spitze Druiden-Priesterin ist dir und deinem Wichsgriffel bereits dicht auf den Fersen…
DIE KILLERHAND aka IDLE HANDS ist eine Horrorkomödie erster Kajüte, die mit „Sexy Hexi“ Jessica Alba und Dr. Evil’s Sohn Seth Green sogar noch Star besetzt ist.
Die Idee mit der sich selbständig machenden Pranke ist zwar eindeutig geklaut oder besser gesagt, gekonnt übernommen (siehe „Evil Dead II“ oder das „eiskalte Händchen“ der Addams…), doch das dürfte hinsichtlich dieser schnörkellos gelungenen Umsetzung eigentlich keinen so wirklich jucken dürfen.
Hier wird man nicht nur mit saftigen Effekten bedient (gut okay, in Eingeweiden wird nicht gerade gebadet, für eine FSK16 fällt der Streifen aber durchaus recht blutig aus), nein an jedem Blutkoagel haftet zudem noch mächtig viel Bongsiffe, was wohl darauf zurückgeführt werden kann, dass IDLE HANDS nicht nur diverse Horrorfilm-Klischees dezent auf die Schippe nimmt, sondern darüber hinaus auch noch eine astreine Kifferkomödie im Stile von „So High“ oder „Half Baked“ ist.
Die Höhepunkte in Sachen „grünem Humor“ stellen hier ganz klar Antons Kumpels - zwei Couch Potatoes und „Cheech & Chong“-Kopien – dar, welche zwar zuerst von ihm (unfreiwillig versteht sich) gekillt werden (der eine bekommt 'ne abgebrochene Flasche in den Schädel, der andere wird enthauptet), dann aber als doofe, immer noch Gras süchtige Zombies zurückkehren und fortan auf Antons Sofa campieren.
Kiffen macht folglich nicht nur gleichgültig, sondern auch unsterblich. Cool…
Was können wir also von diesem Film außerdem lernen:
1. Jessica Alba is’ voll geil, ey! (…ne sorry, sie is’ trotz des Humors, den sie hier unter Beweis stellt, einfach nicht mein Typ…)
2. Von einer Muskatnuss-Oregano-Mische wird man nicht prall.
und
3. Wenn du deine Freunde umbringst, kommen sie als lässige Zombies zurück und machen mit dir Party bis in alle Ewigkeit.
Des Weiteren gibt’s noch viel coole Mucke auf die Lauscher (z.B. Sublimes „Santeria“, Rob Zombies „Dragula“, „Shout at the Devil“ von Mötley Crüe) und Frontmann Dexter von „The Offspring“, welche hier einen Gastauftritt haben, wird sogar äußerst unsanft skalpiert.
Die FX sind insgesamt als sehr gut abzutun. Auch das im späteren Verlauf des Films lose umherlaufende Killerhändchen kann sich durchaus sehen lassen. Ein paar weinige andere CGI’s wirken dagegen allerdings noch etwas verbesserungswürdig.
Sonst gibt’s aber echt kaum was zu mäkeln…
Ein mordendes Händchen, ein überforderter Loser, der trotz dem Verlust seiner Eltern und seiner rechten Hand noch ganz souverän Jessica Alba klar macht, zwei bekiffte Zombies, ein paar kleine Blutbäder… - dies mit ausreichend Leichtlebigkeit, Unernst und Druffi-Humor gepaart ergibt unterm Strich eine locker-flockige, gut verdauliche Horrorkomödie ohne mords Rambazamba und „Höllenfeuer“, welche allerdings 1.) nie langweilig wird, 2.) viel mehr durch ihre Schlichtheit besticht und 3.) gerötete Augen und Heißhunger auf Süßes erzeugen kann.
Wer sich auf den Ulk hier einlässt, stellt also ein gutes Händchen für Filme unter Beweis.
Muhaha... Ach Kacke, ein besseres Wortspiel will mir gerade einfach nicht einfallen…
Egal, IDLE HANDS ist Pflichtstoff. Aus, Amen.