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Außerirdische reagieren auf die Funksignale der Menschheit und schicken eine aufregende Grußbotschaft zur Erde ? eine DNA-Sequenz. Der Wissenschaftler Xavier Fitch (Ben Kingsley) kreuzt das außerirdische Erbgut mit menschlichen Genen. Sil, wie Fitch das Wesen nennt, entwickelt sich binnen weniger Wochen zu einem bildhübschen Mädchen. Doch unvermittelt gerät das Experiment außer Kontrolle und Sil (Natasha Henstridge) gelingt die Flucht. Fitch stellt einen Suchtrupp zusammen, bestehend aus dem Fahndungsexperten Press Lennox (Michael Madsen), dem Hellseher Dan Smithson (Forest Whitaker), dem Anthropologen Dr. Stephen Arden (Alfred Molina) und der Molekularbiologin Dr. Laura Baker (Marg Helgenberger). Die Fünf folgen einer Spur grässlich zugerichteter Leichen nach Los Angeles. Dort sucht Sil nach einem geeigneten Paarungspartner, um eine mörderische Brut in die Welt zu setzen.

Der Film steigt sofort mit dem Ausbruch des Alien-Hybriden in das Geschehen ein und zeigt somit von Anfang an, woran man ist - einem kurzweiligen, aber überaus stilsicheren SciFi-Horrorthriller. Und der Eindruck wird auch nicht mehr verfliegen.
Bildkomposition und Schnitt sind gut genug, um zu jedem Zeitpunkt sauber unterhalten zu können. Die richtigen Stellen sind düster, die spannenden Stellen sind drastisch genug dargestellt. Der Blutgehalt ist recht zurückhaltend, aber entsprechend seiner 16-ner-Freigabe.
Was dagegen negativ auffällt, sind die Teils recht gravierenden Logiklöcher. Das geht bereits mit der recht unwahrscheinlichen Zusammensetzung des Jägerteams los: Einen professionellen Kopfgeldjäger verstehe ich ja, auch noch eine Fachfrau für Molekularbiologie… Aber ein Anthropologe ist wohl unnötig, wenn auch noch zu verschmerzen… Aber ein Hellseher? Und warum nehmen sie nicht die eigenen Leute, sondern holen sich lauter Freiberufler ins Boot?
Ohne aus solchen Fragen eine Liste zu machen, weiter im Text.
Akustisch gibts auch kaum etwas zu bemängeln, ebenso ist die Musik meist recht gelungen.
Genial (Wenn auch nicht so genial wie seine Arbeit für den zeitlosen Klassiker „Alien“ von 1979) ist auch das von H. R. Giger stammende Design des Aliens. Die Umsetzung in den Film ist dabei auch gut. Die meisten Effekte sind durchaus gelungen, nur am Ende gibt es mehrere inzwischen recht angestaubte CGI-Effekte.
Die Schauspieler liefern zwar keine Überragende Leistung ab, aber das ist auch nicht wirklich nötig. Natasha Henstridge ist dafür viel zu lecker, und alle anderen Akteure sind entweder sowieso nur Alien-Futter, oder gehen in der Szenerie genug unter, dass Mimik etc. sowieso vernachlässigbar sind.
Klischeefreie Charakterentwicklung wie auch anspruchsvolle Story kann man also vergessen. Dagegen steht bedingungslose Action-Unterhaltung, und auf dieser Ebene funktioniert der Film recht gut.

Fazit: Gut gelungener SciFi-Horror, der zum Trotz großer Logiklöcher zu überzeugen weiß - allerdings nur im Bezug auf Unterhaltung und Styling. Gigers Alien-Entwurf ist wieder mal genial, auch wenn er bei weitem nicht an DAS Original rankommt.
Für sehr unterhaltsame 100 Minuten 7/10 Punkte.

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