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Die Idee von „Species“ verlangt nach Anerkennung, da hier der Gedanke einer Alieninvasion mal auf eine ganz andere Art gesponnen wird: Aliens verraten der Menschheit zuerst einmal eine Super-Innovation und bringen im zweiten Schritt die nun gutgläubigen und begeisterten Menschen dazu, ein wenig im eigenen Genom herumzuspielen. Und schon sind die Außerirdischen auf der Erde präsent, ohne mit fliegenden Untertassen eine beschwerliche Anreise zu haben. Das nenne ich wirklich intelligentes Leben. Die Frucht der genetischen Manipulationen ist Sil, die sich zwecks Paarung und späterer Weltherrschaft auf die Socken macht und von einem Spezialistenteam unschädlich gemacht werden soll.

Ich habe schon viele Filme mit deutlich schlechteren Plots gesehen. Trotzdem gelingt es „Species“ nicht, uneingeschränkt zu begeistern. Das liegt aber nicht an Sil selbst, die wirklich nett anzusehen ist. Und schon gar nicht an dem Hintergrunduniversum von Giger, der mal wieder seinen zu recht bestehenden Weltruf als Organikkünstler unterstreicht. Außerdem hat der Film einen guten Einsatz von Schleim und Blut.

Es ist vor allem die Handlungsaufteilung, die den Film ein wenig fade macht. Er erweckt den Anschein, als hätte er sein Pulver schon zur Hälfte seiner Laufzeit verschossen. Der Film kann sein Anfangstempo nicht halten und widmet er sich am Ende nur noch dem Katz-Und-Maus-Spiel zwischen Sil und ihren Jägern. Dadurch wird der Film nicht schlecht, aber er verspielt sein Potential.
Ferner muss diagnostiziert werden, dass einige der Schauspieler richtig schwach sind. Vor allem Kingsley als Teamleiter spielt unter aller Kanone. Es ist mir schleierhaft, wie ein Oscargewinner so armselig sein kann, dass er noch von Schauspielnieten wie Michael Madsen und Marg Helgenberg übertrumpft wird. Die einzige passable Leistung liefert Natasha Henstridge ab, die eindeutig mehr zu bieten hat als ihren Körper.

„Species“ hätte ein wirklich großer Film werden können. Durch seine Schwächen ist er nur gehobenes Mittelmaß, das aber durch eine gute Mischung aus Blut, Schleim und Sex ordentlich unterhält und völlig zu recht Fortsetzungen erfahren hat. Endlich mal wieder eine wirklich neue Version der außerirdischen Bedrohung, die von mir 7 von 10 Punkten bekommt.

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