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Rob Reiner präsentiert uns wieder einmal eine romantische Liebeskomödie – 30.08.2007

Rob Reiner, ja, das war der Mann hinter „Harry & Sally“, dem von den meisten Zusehern als beste romantische Komödie aller Zeiten bejubelten Film, der in meinen Augen aber eine gute erste und eine unerfreuliche zweite Hälfte hatte. Im Grunde macht der Regisseur auch hier wieder alles richtig und streng nach Schema, hat aber eine reichlich ungewöhnliche Ausgangssituation im Gepäck. Diese sorgt für die im Genre üblichen Irrungen und Wirrungen, bevor sich die zwei, die sich ganz arg lieb haben, endlich in die Arme fallen dürfen. Und wieder sehen wir Mark Ruffalo als ganz arg netten Kerl, der alles mit sich machen läßt, sogar Betrug und Fremdgehen erduldet, um dann seiner liebsten zu verzeihen. Der Mann hat so ein Dutzendgesicht, den lieben die Schwiegermütter…

Doch hier im Film lebt diese nicht mehr, und angesichts der Heirat ihrer Schwester türmen sich vor der Hauptfigur Sarah seltsame Fragen auf. Haben gar ihre Großmutter ( die sehr geliftet wirkende Mrs. MacLaine) und ihre Mutter mit dem gleichen Schwerenöter ( dem ausnahmsweise recht angenehmen Kevin Costner ) geschlafen? Und ist gar Sarah das Kind der letzten Liebesnacht? Und wer will das wissen? Wir zunächst nicht, denn Sarah wirkt arg hysterisch, stellt Nachforschungen an, nur um selbst dem Charme des älteren Casanovas zu verfallen. Ruckzuck ist der eigene Verlobte betrogen, aber es wird schon nichts passieren, es löst sich alles in Wohlgefallen auf, und natürlich steht der liebende Gehörnte zum Schluß am Aufzug, dem er zu Fuß schnell ein paar Stockwerke gefolgt ist, war doch die Liebste drin, der es zu verzeihen gilt…solche Szenen WILL ICH NICHT MEHR SEHEN!!!

Auf der Habenseite indes stehen bis auf des Ruffalos Mark zumeist recht sympathische Figuren, unter denen die Großmutter mit dem einen oder anderen trockenen Spruch noch am meisten überzeugt. Frau Aniston finde ich jetzt so toll nicht, so hübsch auch nicht, aber sie paßt somit ganz prima zu dem ebenfalls recht schnell zu vergessenden männlichen Gegenpart. Einiges ist auch wieder wunderbar übertrieben, der Schönling ist reich, kultiviert und zeigt der kleinen Sarah die Möglichkeiten der weiten Welt, aber das kennen wir ja schon, aus dem Leben der Herren Gewöhnlich möchte man eigentlich nichts sehen, denn Alltag, den hat man ja daheim zur Genüge. Manchmal ist ein Film auch wie ein wenig Urlaub, wenn er uns die eine oder andere nette Villa präsentiert, dann bekommt man Fernweh, kuschelt sich in die Arme der Liebsten und weiß nicht recht, warum man den Film jetzt schlecht finden soll, obwohl er so streng nach Schema abläuft…7/10.

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