Der unter dem Originaltitel erschiene und aus Luxemburg stammende „In a Dark Place“ von Regisseur Donato Rotunno stellt gleichzeitig dessen Erstlingswerk als Regisseur dar. Und um eines gleich vorweg zu nehmen, dies ist ihm auf alle Fälle geglückt. Ihm ist mit „Dark Places“ ein Film gelungen, der ohne einen Tropfen Blut zu vergießen oder Gewaltorgien zu propagieren auskommt, den Zuschauer jedoch aufgrund seiner Stück für Stück aufgebauten Spannung in den Bann zieht.
„Dark Places“ beginnt zunächst recht Verhalten. Als Anna ihre Stelle als Privatlehrerin der beiden Waisen annimmt ahnt sie zunächst nicht, was sie erwartet. Im weiteren Verlauf wird sie zuerst von unheimlichen und bis dato in keinem Zusammenhang stehenden Träumen geplagt um anschließend von all diesen Träumen eingeholt zu werden. Der schmale Grat zwischen Traum und Realität ist dabei dermaßen gering dass es dem Betrachter sichtlich schwer fallen dürfte stets den Durchblick zu behalten. Jedoch findet „Dark Places“ gekonnt den richtigen Weg, um den Zuschauer wieder auf die richtige Fährte zu bringen und baut dabei einen Spannungsbogen auf, welcher sich über den Rest des Filmes konstant auf einem sehr gutem höherem Niveau befindet.
Aufgrund seiner großartigen Kameraführung und gewählten musikalischen Untermalung, welche inkl. Klassik so ziemliche jeden Musikgeschmack treffen dürfte, baut „Dark Places“ eine durchgängig hervorragende Atmosphäre auf. Auch fällt es dabei kaum weiter negativ ins Gewicht, dass der Film komplett ohne Spezialeffekte auskommt. Diesbezüglich ist er vielleicht sogar als kleines Meisterwerk anzusehen, ganz einfach aus dem Grund dass er den Beweis liefert, mit einem wohl sehr geringem Budget ein Maximum an Spannung und Atmosphäre auf den Betrachter übergehen zu lassen.
Auch die Darsteller(innen) machen ihre Sache in jeder Lage des Filmes hervorragend. Sei es durch ihre doch einerseits sympathische und nette, andererseits erotische und geheimnisvolle Art. Hauptdarstellerin Leelee Sobieski (wohl besser bekannt als die frühreife Lolita aus „Eyes Wide Shut“) und Tara Fitzgerald schaffen es hervorragenden den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Die Story ist gut erzählt und weist in keinster Weise Lücken auf und läuft auch nicht Gefahr unnötige Durchhänger zu erleiden. Für Fans des Genre dürfte er wohl an manchen Stellen vorhersehbar sein, für Unerfahrene jedoch allemal empfehlenswert. Sehenswert ist er jedoch sowohl für Fans als auch für Laien.
Alles zusammen ergibt somit bei „Dark Places“ einen mehr als nur ansehnlichen Horror-Thriller der einen durchweg in seinen Bann zieht. Attraktive und gute Darstellerinnen sowie eine wunderbar gruselige und unheimliche Atmosphäre tragen ebenfalls zum (fast) vollkommenen gelingen des Filmes bei. Meiner Meinung nach auf jeden Fall Sehenswert!