Review

Da die Band in der heimatlichen russischen Tundra keinen
Erfolg hat, beschließt ihr Manager (Matti Pellonpää) die Leningrad Cowboys in
die USA zu bringen. Auch dort findet ihre folkloristische Musik keinen Anklang.
Doch auf dem Weg quer durch die Südstaaten zu einer Hochzeit in Mexiko erlernen die Musiker den Rock and Roll...

1986 gelingt mit "Schatten im Paradies" dem
finnischen Regisseur Aki Kaurismäki ("I hired a Contract Killer"
1990, "Le Havre" 2011) der viel prämierte Durchbruch. 3 Jahre später
präsentiert er ein skurriles Roadmovie um eine 9-köpfige Band aus einem Niemandsland, in dem alle Menschen überzogen lange Tollen und spitze Schuhe tragen - und trotzdem noch nie etwas vom Rock and Roll gehört haben. Wie sie dann ihr ur-eigenes Crossover mit Gitarre, Bass und Drums, aber auch Akkordeon, Trompete, Tuba, Geige und Ukulele kreieren ist das im 4/4-Takt schlagende Herz des Films.
Kaurismäki, der auch das Drehbuch geschrieben hat, erzählt seine Geschichte ein wenig sprunghaft. Doch die Bilder können überzeugen, sein gelobtes Land ist eine trostlose Industrielandschaft, nur ihre Musik kann die Bewohner für einen Moment glücklich machen. Zum Glück erhalten die Emigranten von einem verschollenen Cousin Hilfestellung: "Spielst Du ein Instrument?", "Nein", "Kannst Du Auto fahren?", "Nein", "Dann bist Du unser Sänger!". Nach seinem "Born to be Wild" ist die Band in America angekommen.

Die Leningrad Cowboys, rekrutiert vor allem aus Musikern der in Finnland
beliebten Punk-Band Sleepy Sleepers, entwickeln nach dem internationalen Erfolg des Films ein Eigenleben, gehen auf Tour und nehmen bis 2011 insges. 12 Alben auf. Somit ist der Film sicherlich nicht Aki Kaurismäkis bester, aber der kultigste! (8,5/10)

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