Eine amerikanische Forschungsstation in der Antarktis, mitten im Nirgendwo. Eine Gruppe von Männern unter Leitung des Helikopterpiloten MacReady (Kurt Russell), die an verschiedenen Experimenten arbeitet, haben ansonsten einen recht entspannten Job zu erledigen, zwischen Eis und Schnee. Doch plötzlich wird die Ruhe gestört, ein Helikopter einer benachbarten norwegischen Station, die einen Hund jagen, nährt sich dem Camp. Nachdem der erste selbstverschuldet mit einer Granate in die Luft geflogen ist, wird der andere Norweger schießwütige erschossen. Der Hund wird aufgenommen. Beim anschließenden Besuch in der Station der Norweger machen die Amis eine schreckliche Entdeckung, alle Wissenschaftler sind tot und irgendjemand oder irgendwas liegt verbrannt im Eis. Und auch mit dem Hund scheint etwas nicht zu stimmen...
John Carpenter schuf 1982 mit "The Thing" einen Horrorschocker, der auch heute noch zu den besten seines Genres gehört. Und dies absolut zu recht. Bekanntlich ging der Film damals an den Kinokassen baden, da fast zeitgleich Steven Spielberg mit seinem "E.T."-Film die Außerirdischen entgültig sympathisch machte.
Dabei geht Carpenters Version der Alienbegegnung einen ganz anderen, ungemein spannenden Weg. Bei ihm ist das Alien (oder die Lebensform) nie wirklich zu sehen, lediglich die Auswirkungen eines Kontaktes bekommt der Zuschauer zu sehen. Und diese Auswirkungen können auch heute noch ganz schön auf dem Magen schlagen, insbesondere wenn man ein großer Hundefreund ist. Die handgemachten Special-Effects von Rob Bottin und anderen Künstlern sind auch heute noch so genial-eklig, dass andere Film dagegen richtig fad aussehen.
Das bemerkenswerte an "The Thing" ist allerdings, wie sich die Geschichte um das in die Station eingebrachte Alien bzw. die Lebensform entwickelte. Denn Carpenter setzt nicht nur auf harte Effekte, sondern auf uneindeutige Szenen, um den Zuschauer geschickt zu verwirren und ihn damit näher an das Grauen des Films zu führen. Was das Alien genau ist, vor allem wie es die Wirtskörper benutzt und sich verbreitet, bleibt selbst nach dem Schauen des Film sehr ambivalent. Dazu kommt, dass man während des Anschauens nie genau weiß, wer nun infiziert und damit zu einem Ding geworden ist, und wer nicht, zumal im Laufe des Geschichte jeglicher Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten wird. Ein Beispiel: Das Hund-Ding (der gejagte Hund zu Beginn) kommt in einen Raum, in dem man lediglich den Schatten der Person sehen kann, die wahrscheinlich nun infiziert wird. Aber wer ist es? Palmer, Gerry, Norris? Man kann es nicht genau erkennen. Und dann bricht in einer anderen Szene plötzlich das Ding aus einem der Männer hervor. Mehr Spannung geht nicht. Dazu kommt noch diese tolle Atmosphäre einer abgelegenen Forschungsstation mitten im Eis, zu der von außen niemand gelangen kann. So verschiebt sich die Paranoia zwischen den Protagonisten ("Wer ist schon infiziert?") sehr geschickt auf die Zuschauer.
Ein kleinen Kritikpunkt gibt es hier allerdings dennoch. Der Film ist über weite Strecken doch sehr auf den von Kurt Russell gespielten MacReady fokussiert. Zwar bringt dieser eine große Dynamik in die Geschichte, allerdings bedeutet dies auch, dass die Figur (zumindest eine Weile lang) nicht sterben wird. Daher wird die Spannung, zumindest an dieser einen Stelle, etwas abgeschwächt.
Das ist allerdings schon der einzige Kritikpunkt, denn ansonsten ist "The Thing" faszinierend-schauriges Horrorkino und einer von Carpenters besten Filmen. Dazu gesellen sich gute Darsteller, ein eindringlicher Score von Ennio Morricone und natürlich diese rabiaten Spezialeffekte, die seinerzeit auch für die Indizierung des Films sorgten, auch wenn dieser mittlerweile vom Index gestrichen und - etwas überraschend - mit FSK 16 neugeprüft wurde.