Anfang der 80er, noch Lichtjahre entfernt von jedweden Computergrafiken, sorgte "Das Ding" mit seinen derben handgemachten Spezialeffekten für angeekelte und damit auch negative Kritikerstimmen. Nach über 20 Jahren jedoch herrscht heute allgemein die Meinung vor, dass es sich beim "Ding" um einen wahren Meilenstein des Horrors handeln würde. Die Wahrheit liegt dabei natürlich mal wieder ganz allein im Auge des Betrachters. Genreimmanent hat man es hier mit nicht gerade komplexen Figuren zu tun, keiner, nicht einmal der von Kurt Russel dargestellte McReady, verfügt über so etwas wie einen Background. Alle Charaktere dienen einzig und allein dem Zwecke, an der ein oder anderen Stelle das Opfer für das "Ding" sein zu dürfen. Das "Ding" selbst ist ein außerirdischer Organismus, der einst mit einem UFO (damals noch eine waschechte fliegende Untertasse) auf der Erde strandete und dessen eigentliches Aussehen nie ersichtlich wird, da er sich in seinen Opfern einnistet, ihre Zellen übernimmt und alsbald ihre Gestalt annehmen möchte (was stets in einer ziemlichen Sauerei ausartet). Diese Momente sind klar actiontechnisch die Höhepunkte des Filmes und überzeugen , wie bereits erwähnt, durch hervorragende Effekte, die durch ihre handmade Plastizität einiges an Ekelpotenzial hinzugewinnen. Dazwischen wird eine Stimmung des puren Survival-Horrors erzeugt: Gefangen in einer arktischen Forschungsstation und mit zunehmenden Misstrauen untereinander (da jeder das "Ding" beherbergen könnte), wird die Stimmung unter den Männern immer unberechenbarer. Auch das macht den Film aus: Einmal mehr ist das außerirdische Grauen nur der Katalysator für das menschliche. Statt Zusammenhalt wird gegeneinander gekämpft. Leider nimmt sich der Film etwas viel Zeit dafür, worunter die Spannung dann doch ein wenig zu leiden hat und die kurzen Dialoge wirken heute teilweise eher unfreiwillig komisch. Alles in allem wohnt dem "Ding" aus heutiger Sicht ein eher trashiger Flair inne, der durchaus Charme hat, aber mit Sicherheit nur noch wenige zu ängstigen weiß.