Von zwölf Forschern und einem Besucher…13.10.2008
Von John Carpenter gibt es viele Filme, aber nur sehr wenige gute. Auch wenn man mich nun hier steinigen will: meiner Ansicht nach hat der Mann in seiner gesamten Schaffenszeit nur drei wirklich ordentliche Streifen schaffen können – die Klapperschlange, die Mächte des Wahnsinns und dieser Film. Überall wird Carpenter für seine Filmmusik gelobt, die aber finde ich öde und monoton. Alle Welt bescheinigt Halloween Kultfilmstatus – ich finde diesen aber leider nur langweilig. Also, Knüppel rausgeholt und auf mich eingedroschen! Eines aber muß man dem Regisseur lassen: er hat es geschafft, die von mir sehr verhaßten Remakes mit einer Ausnahme zu versehen, und er zeigt uns Leinwandtreiben ohne eine einzige weibliche Person – wer einen anderen Film weiß, in dem gar keine Frau mitspielt, möge mir dies sagen…
Das Ding nun hat einen gesunden Anteil Härte an Bord und lebt auch 25 Jahre nach seiner Entstehung von der Mixtur aus Spannung, hervorragenden Effekten und unbarmherzigem Ende. Wer kann als Regisseur schon einen wirklich zeitlosen Film in seinem Oeuvre vorweisen, der nicht nur zum Entstehungszeitpunkt begeistert, sondern auch noch nach vielen, vielen Jahren und damit fortgeschrittener Technik? Das zeigt uns, daß doch immer mal wieder die Story im Vordergrund steht, wenn es um echte Klassiker geht, denn so gut die Effekte auch sind, und zum Glück handgemacht, dergleichen bietet das Horrorkino der heutigen Zeit auch. Aber hier gibt es nicht Effekte um ihrer selbst willen, denn sie fügen sich fein in die unbarmherzig voranschreitende Handlung ein, die im Grunde, trotz Remake, sehr einfach ist.
Zwölf amerikanische Forscher in der Antarktis sehen sich mit einer unheimlichen Bedrohung konfrontiert, einem Alien, welches aus dem Eis durch eine norwegische Forschungstruppe befreit diese meuchelt und in Gestalt eines Hundes entkommt – und Unterschlupf findet bei den Amerikanern. Was diese nicht wissen: das Alien kann jegliche Lebensform übernehmen und imitieren. Und so sterben nach und nach die tapferen Menschlein, bis zum Schluß nur noch zwei in den ausgebrannten Trümmern ihrer Station auf den Kältetod warten. Das ist ein bitterer Schluß, doch ein Happy End hätte auch nicht zur düsteren Stimmung der Geschichte gepaßt, die immer mal wieder mit äußerst spannenden Sequenzen wie dem Bluttest punkten kann. Russells Kurti ist ja eh eine Bank, dazu noch die bereits gelobten Effekte, kann also nichts schiefgehen. Sicher, die Antarktis sieht anders aus, und gerade während des Hubschrauberfluges zu Beginn, dürfen wir im Hintergrund grüne Landschaften sehen…kleinere Fehler wie dieser trüben den Gesamteindruck, auch die wundersame Widerbelebung einer an sich verbrannten Kreatur mag man kritisieren. Doch ein Klassiker ist gegen Kritik immun, und diesen Film hier werde ich mir gerne auch zu seinem fünfzigsten Geburtstag zu Gemüte führen, denn zeitlos gut ist er allemal…9/10.