Review

Guter Film.
Ich persönlich finde ihn ein wenig überbewertet, wurde jedoch gut unterhalten. John Carpenters „Thing“-Remake dreht sich um eine Art Alien, das keine eigene Form besitzt. Es ist lediglich ein Gen, das sich durch die Koppelung und Übernahme weltlicher Gene in ein widerliches Geschöpf verwandeln kann, das man kaum beschreiben kann. Daher auch einfach „The Thing“. Ausbreiten will sich das Ding in der Antarktis, wo eine Forschertruppe von 12 Mann beheimatet ist. Sie treffen ungewollt auf das außerirdische Wesen, als es sich nach Auslöschung einer nahegelegenen Norwegerstation in Form eines Hundes in deren Station einschleicht und ihre Körper besetzen will. Ein gnadenloser Kampf gegen einen meist unsichtbaren Feind beginnt.
Die Story gefällt mir sehr gut, leider habe ich das Original noch nicht gesehen, ich kann also keinen Vergleich anstellen. Die Umsetzung ist John Carpenter jedenfalls ganz gut gelungen, die Farben sind durchweg kalt und bedingen eine düstere und bedrückende Atmosphäre, die der Thematik durchaus gerecht wird.
Zum Helden der Geschichte wird Kurt Russel ausgewählt, mit Vollbart und Säuferimage. Er spielt McReady, einen versoffenen, gefühlsarmen Anführertypen, der trotz seinem Hang zum Alkoholismus als ziemlich kluges Köpfchen dargestellt wird. Er übernimmt die Führung im Kampf gegen die außerirdische Kreatur und ist redlich bemüht, seine aufgebrachten Kollegen zu kontrollieren. Denn wer infiziert ist, weiß man nie...
Was ich ein wenig nervig an dem Film fand war die Unübersichtlichkeit der 12 Forscher. Sie sind nur einmal alle zusammen zu sehen, und außer McReady kann man sich mit keinem anderen so richtig identifizieren und weiß nicht so richtig, ob man mitleiden soll oder sich über die tolle Darstellung des Leids einfach freuen soll. Die ist zweifellos super gelungen. Die Effekte sind vor allem im Anbetracht des Alters des Films hervorragend und überhaupt nicht zimperlich. Die Brutalität erfolgt nicht besonders frequent, aber wenn es mal zur Sache geht, dann richtig. Streckenweise hat mich der ein oder andere Effekt tatsächlich an „Braindead“ von Peter Jackson erinnert.
Der Film hat ein paar Längen, weil man die Gruppe einfach zu groß gestaltet hat. Hin und wieder versucht Carpenter, einen neuen Charakter oberflächlich vorzustellen, damit der Zuschauer sich mit ihm identifizieren kann. Die Betrachtung bleibt aber so oberflächlich, dass dieses Bestreben meist langweilig wirkt. So passiert es, dass man sich mit der Hälfte der Überlebenden gar nicht identifizieren kann und sich kein wohliges Gefühl der Freude über das Überleben beim Zuschauer breit machen kann. Schade. Darunter leidet die Spannung des Films. Diese ergibt sich mehr aus den einzelnen Szenen als aus der Gesamtheit des Films. Es gibt immer wieder kleine spannende Episoden wie den „Bluttest“, die den Zuschauer absolut fesseln, auf die dann aber wieder eine kleine Durststrecke folgt.

Fazit: Insgesamt ein guter Film mit herausragenden und blutigen Effekten sowie toller Atmosphäre. Der Spannungsbogen wird immer wieder unterbrochen durch die zu große Anzahl potentieller Opfer. Die Schauspieler, allen voran natürlich Kurt, machen ihre Sache dagegen super. Insgesamt schwanke ich zwischen 7 und 8, entscheide mich aber für 7. Euer
Don

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