Genauso wie Ridley Scotts "Alien" zeigte "The Thing" von John Carpenter (Assault - Anschlag bei Nacht) Anfang der 80er den Kinogängern, die durch "Krieg der Sterne" und "E.T." an freundliche Aliens gewöhnt waren, dass nicht alle Lebensformen aus dem Weltall auf Frieden aus waren. Dabei schafft es Carpenters Horror-Thriller um ein unpersonifiziertes Monster den Klassiker von Scott bezüglich Effekte und Brutalität noch zu übertreffen.
Im Winter 1982 entdeckt ein zwölfköpfiges Wissenschaftlerteam in einer entlegenen Forschungsstation am Südpol einen außerirdischen Organismus, der über 100.000 Jahre im Eis begraben war. Es dauert nicht lange, bis die Bestie in immer neuen Gestalten auftritt, Panik unter den Forschern verbreitet und schließlich einer von ihnen wird...
Wie in vielen Carpenter-Streifen ist auch hier sein Spezi Kurt Russell (Tango & Cash) mit von der Partie, der als bärtiger Held seine Sache nicht schlecht macht. In einem Nebenpart ist dann noch Keith David (Zum Töten freigegeben) zu sehen, den Carpenter später auch für "Sie leben!" verpflichtete.
Schon in "Halloween" verbeugte sich Carpenter vor dem Original "The Thing from another World" in einer Szene, wo er die Kinder eben diesen Film in der Glotze gucken ließ. Jedoch hält sich Carpenter mit seinem Remake enger an die Romanvorlage, wo auch dort eine antarktische Forschungsanlage durch ein Alien heimgesucht wird, der alle Lebensformen annehmen kann und dabei manchmal in grauenhaften Teilstücken ausbricht. Und dies setzt Carpenter auch recht anschaulich und schön blutig in Szene. So bekommt man das außerirdische Monster tatsächlich nie in seiner wahren Gestalt zu Gesicht, sondern lediglich nur Teile wie Spinnenbeine, Tentakeln oder anderen Körperteilen, die aus dem Wirt ausbrechen. Außerdem sorgt die Begebenheit, dass jeder die Kreatur sein könnte, und die Trostlosigkeit der antarktischen Landschaft für ein Gefühl wachsender Isolation, wodurch der Terror immer weiter steigt. Jedesmal wenn der aktuelle Wirt per Flammenwerfer oder Schrotflinte vernichtet wird, verringert sich die Zahl der Verdächtigen. Somit bleiben im Showdown nur noch zwei Protagonisten übrig, die dem Ding den Rest geben können, ehe es sich ausbreiten kann. Bei "The Thing" wurde im Handlungs- und Effektebereich ganze Arbeit geleistet, wodurch der Film kaum langweilig wird. Kurt Russells Performance und die eisige Kulisse sorgen dann für den Rest. Abgerundet wird das Ganze noch von der eindringlichen Musik von "Spiel mir das Lied vom Tod"-Komponist Ennio Morricone.
Man kann guter Dinge behaupten, dass "The Thing" neben "Halloween", "Die Klapperschlange" und "Assault - Anschlag bei Nacht" einer der besten Filme John Carpenters ist und auch nach 23 Jahren nichts von seiner Grausamkeit und (fast) unerträglichen Spannung verloren hat.