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"Wir gehen einfach so durch die Geschichte. Aber das. Das ist Geschichte."

Der Archäologe und Lehrer Dr. Henry Indiana Jones (Harrison Ford) erhält vom Geheimdienst nach einer abenteuerlichen Expedition in Peru den Auftrag die Bundeslade zu finden. Auch die Nationalsozialisten sind auf der Suche nach dem Behältnis, in dem Moses' Gesetzestafeln aufbewahrt wurden, denn sie soll dem Besitzer unbegrenzte Macht verleihen. Für weitere Hinweise für den Aufenthaltsort der Lade benötigt Indy ein weiteres Artefakt, das im Besitz seiner einstigen Liebe Marion Ravenwood (Karen Allen) ist. In Nepal findet er die eigensinnige Barbesitzerin, die ihm das gewünschte Amulett nicht aushändigen will. Dies wird ihr zum Verhängnis, denn Indys Rivale Dr. René Belloq (Paul Freeman) sowie Major Arnold Toht (Ronald Lacey) sind ebenfalls hinter dem Amulett her.

"Jäger des verlorenen Schatzes" ist der erste Teil der erfolgreichen "Indiana Jones"-Filmreihe um den unverkennbaren Mann mit dem Hut und der Peitsche. Unzählige Nachahmer folgten auf das Gemeinschaftswerk von Steven Spielberg ("Jurassic Park", "Der weiße Hai") und George Lucas ("Krieg der Sterne"-Reihe). Keinem gelang es aber wirklich dem charismatischen Abenteurer das Wasser zu reichen.

"Jäger des verlorenen Schatzes" ist grundsätzlich im Stil klassischer Abenteuerfilme gehalten, aber durch diesen wirklich originell interpretierten Charakter des Indiana Jones bekommt das Werk eine zeitlose Dimension. Selbst nach über 30 Jahren hat der Film kaum etwas von seiner Faszination verloren. Die Mischung aus dieser Heldenfigur, ironischem Witz, halsbrecherische Action und mystischer Atmosphäre macht den Film zu einem beeindruckenden Klassiker.

Die Jagd nach dem biblischen Fund durch zahlreiche, exotische Schauplätze ist geprägt von einfallsreichen Ideen. So sind die Filmkulissen nicht nur atemberaubend und schön anzusehen, auch die unkonventionellen Ereignisse halten die Spannungskurve stets hoch.
Seine Actionszenen präsentiert "Jäger des verlorenen Schatzes" überwiegend in Form von Verfolgungen. Mal zu Fuß, mal in einem Fahrzeug prügelt, schießt und peitscht sich der Held durch die austauschbare Gegenspielerfraktion. Stets bemerkbar ist dabei die herrliche, politische Unkorrektheit und der ironische Umgangston.

Für eine dichte Atmosphäre sorgen nicht nur beklemmende Grabkammern und mit Fallen gespickte Höhlen. Auch der stimmungsvolle Soundtrack von John Williams sorgt für ein unvergessliches Ambiente.

Harrison Ford ("Cowboys & Aliens", "Blade Runner") kreiert mit der Figur des Indiana Jones einen ganz außergewöhnlichen Typus des Actionhelden. Er stattet seinen Charakter mit derart viel rustikalem Charme aus, dass das Publikum ihm auch einige Unkorrektheiten keineswegs übel nimmt, sondern den Charakter gerade für seine Ecken und Kanten liebt. Durch Karen Allen ("Die Geister, die ich rief…") bekommt er einen adäquaten Gegenpol.
Spielfreudig geben sich auch Paul Freeman, Ronald Lacey sowie John Rhys-Davies ("Herr der Ringe"-Reihe), die in ihren Nebenrollen weniger auffallen.

"Jäger des verlorenen Schatzes" ist trotz manch trashiger Komponente ein zeitloses Meisterwerk. Der legendäre Soundtrack unterstützt die abenteuerliche Stimmung perfekt. Die Actionszenen sind zwar mittlerweile etwas angestaubt inszeniert, funktionieren aber nach wie vor. Die mit alten Sagen und Mythen angereicherte Story ist packend und ideenreich. Hervorragend verkörpert Harrison Ford einen Abenteuerfilm-Helden, der Jahrzehnte später immer noch nach einer ebenbürtigen Ablösung sucht. Bislang vergeblich.

10 / 10

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