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Steven Spielberg, der mit "Jaws" den Blockbuster-Film perfektionierte, schickte 1981 das erste Mal zusammen mit Kumpel George Lucas den Archäologen mit dem Schlapphut und der Peitsche ins filmische Abenteuer. "Indiana Jones" ist seitdem, gestärkt durch mehrere Sequels, eine der bekanntesten Kinofiguren überhaupt.

Die Story, in der Spielberg und Lucas verschiedene Abenteuer- und Westernserien ihrer Kindheit verarbeiten, ist dabei weder tiefsinnig noch historisch korrekt, macht aber auch heute immer noch wahnsinnig viel Spaß: Archäologieprofessor und Abenteurer Henry "Indiana" Jones jr. (Harrison Ford)  ist gerade aus Südamerika zurückgekommen, als Vertreter der US-Regierung ihn auf eine Nachricht der Nazis aufmerksam machen, in der von der Bundeslade und einem alten Freund die Rede ist. Zusammen mit dessen Tochter Marion (Karen Allen) macht sich Indy auf den Weg nach Ägypten, in dem es von Nazis nur so wimmelt.

Der Plot ist so dünn wie der eines Groschenromans, und genau darauf spielen die Macher auch an. Historische Daten, Figurenentwicklung oder Plausibilät werden genüsslich unter den Teppich gekehrt oder so weit gedeht, wie es der Geschichte zuträglich ist.
Während man bei anderen Filmen entsprechend der Story ordentlich Punkte abziehen würde, kann bei "Jäger des verlorenen Schatzes" davon Abstand nehmen, weil Tempo, Dialoge und die Action alles wieder rausreißen.
Spielberg gibt schon zu Beginn den Ton vor, in dem er Indy in Südamerika gegen Spinnen, Fallen und Eingeborene losschickt, so dass nicht einen Augenblick Langeweile aufkommt. Und genauso verhält es sich auch mit dem restlichen Film. Spielberg hält das Tempo die ganze Zeit gekonnt hoch, so dass die Spannung und das Interesse nie verloren gehen. Kombiniert wird dies auch mit vielen ironischen Dialogen und trockenen Sprüchen, die die Figur des Indy als Actionheld festigen.
Harrison Ford ist die beste Besetzung des Helden, die man sich vorstellen kann. Er legt die Rolle ähnlich ironisch an wie die von Han Solo und bringt stets so viel Charme in die Inszenierung, dass er über allem erhaben ist. Gar nicht vorstellbar, wenn Tom Selleck oder Nick Nolte die Rolle bekommen oder übernommen hätten. Diese hätten sicherlich auch viel Überzeugungskraft gehabt, aber Harrison Ford ist ein wahrer Glücksgriff.
Die anderen Darsteller machen ihre Sache ebenfalls gut. Karen Allen gefällt als rebellische Tochter, die Kerle unter den Tisch trinken kann. Ebenso kann Paul Freeman als französischer Konkurrent von Indy überzeugen.
Dass die Feinde im Film vor allem die Deutschen sind, passt tatsächlich mal richtig gut, schließlich geht es auch um eine Art vorgegenommenen Kampf um die Welt und Nazi-Deutschland war in der Zeit nun mal der absolute Antagonist.

Die Actioneinlagen in "Indiana Jones" gehören mit zu den besten der 80er Jahre, die an Action nun wahrlich nicht arm waren. Besonders hervorzuheben ist da der Kampf um das Flugzeug und die anschließende Verfolgungsjagd. Rasant, spannend und immer witzig feuert Spielberg eine ganze Reihe von Stunts ab, in denen Harrison Ford eine gute Figur macht.
Ebenfalls ausgezeichnet sind das Setdesign (sieht man mal von einigen Anachronismen ab) und die Spezialeffekte, für die der Film seinerzeit zwei der vier Oscars erhielt. Vor allem die Effekte können sich auch heute noch sehen lassen. Generell ist die Technik des Films, auch Kameraführung und Schnitt, fantastisch.

Steven Spielberg schuf mit dem ersten "Indiana Jones" einen Film, mit dem auch heute noch viele Jungs und Mädchen aufwachsen. Und obwohl der Film storytechnisch ziemlich dünn ist, ist dieser Popcorn-Unterhaltung par excellence, die einen Charme ausströmt, die alle Schwächen vergessen macht und daher auch die Höchstnote bedeutet.

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