Review
von Sam Ace Rothstein
Bei der Aufzählung typischer Kultfilme aus den Achtzigern wird der Name „Indiana Jones“ ziemlich bald fallen. Auch wenn der Name des Hauptprotagonisten im ersten Teil der Reihe noch nicht den Titel schmückt, wird wie auch in den anderen beiden bisherigen Teilen die Geschichte des Archäologen Dr. Indiana Jones erzählt. Hält er den Studenten auf der Universität in den zivilisierten Staaten nicht gerade Vorträge, so schwingt er selbst die Peitsche, um auf der Suche nach alten Artefakten, Diamanten und Gräbern alles zu geben.
Nach einem kleinen Vorspann in Südamerika, der zwar nichts direkt mit der eigentlichen Story zutun hat, aber über den Archäologen selbst und dessen Methoden informiert, beginnt die eigentliche Story. „Jäger des verlorenen Schatzes“ spielt wie die anderen Indiana-Jones-Filme in den 30er Jahren und Indy ist beauftragt, die Bundeslade zu finden, jene Truhe, in der einst die zehn Gebote aufbewahrt waren.
Zu dumm, dass der amerikanische Archäologe da nicht der einzige ist, denn auch die deutschen Nationalsozialisten trachten nach dem Heiligtum. Was folgt ist ein absolut gelungenes Spagat aus Action, Humor und Abenteuer, dass unseren Helden vor immer neue Herausforderungen stellt - die natürlich mit ordentlich Coolness gelöst werden. Die Nazi-Schergen immer im Rücken, und auf sämtliche Mittel der Fortbewegung, ob Peitsche, Pferd oder Transportlaster, zurückgreifend, kämpft sich Jones durch die halbe Welt. Von Südamerika nach Nepal, anschließend nach Ägypten und auf eine afrikanische Insel.Die Locations im Film sind abwechslungsreich und stimmungsvoll.Doch auch andere Klischees des Actionkinos kommen nicht zu kurz: Die mit negativen Erinnerungen verknüpfte Liebesaffäre zu seiner Begleiterin dürften Hollywood-Fans ebenso zufriedenstellen wie die nach dem Vorspann fortbestehende Feindschaft zu dem französischen Konkurrenten Belloq. Doch diese typischen Unterhaltungsmittel fallen nicht negativ auf, sie schmücken die ohnehin temporeiche Story aus. Aber „Jäger des verlorenen Schatzes“ lebt vor allem von seiner brachial inszenierten Action. Nie zu ausschweifend und damit langweilig, aber immer flott und geschmeidig begleitet der Zuschauer den Archäologen auf seiner „Tour“.
Die Darsteller machen ihre Sache ebenfalls gut, neben dem Hauptdarsteller Harrison Ford überzeugt vor Allem Paul Freeman als aalglatter französischer Konkurrent.
Das klingt alles nach einem fast perfekten Film, leider hat Spielbergs Archäologenaction aber auch Mankos. Herausstechend dabei das dämliche Ende, dass die bodenständige Story plötzlich in abstruse Fantasy-Gefilde führt, das alles, aber nicht mehr ernstzunehmen ist. Hier will ich nichts Genaueres verraten, um den Leuten, die den Film noch nicht gesehen haben, keine Spannung zu nehmen. Dennoch macht das wenig durchdachte Ende den größten Schwachpunkt des Films aus.Darüber sollte man aber eigentlich hinwegsehen können, denn Alles in Allem eine wirklich sehr unterhaltsame Genremixtur mit dem nötigen Etwas.
8 von 10