Review

Tom Selleck wird sich die Haare raufen, wenn er an die frühen 80er zurückdenkt. Zu dieser Zeit wurde er durch den Film und die Serie "Magnum" zu einem sehr gefeierten Schauspieler seiner Zeit. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass er auf Grund der Dreharbeiten zu den eben besagten Werken nicht dazu im Stande war, "Indiana Jones" zu verkörpern. Zu dieser Zeit hat wohl noch niemand damit gerechnet, was für einen Kult die Indiana Jones Reihe kreiieren würde. Auch Nick Nolte bekam ein Angebot, dass er nicht annahm. Harrison Ford war folglich dritte Wahl, zunächst wurde er abgelehnt. So kam es, dass er zur Kultfigur wurde, mit seinem Hut, seiner Peitsche und seiner Angst vor Schlangen. Allein "Jäger des verlorenen Schatzes" spielte bei einem Budget von 20 Millionen Dollar 380 (!) Millionen Dollar wieder ein. Zusätzlich gab es 4 Oscars und 8 Nominierungen für Selbigen. Wenn das die Herren Nolte und Selleck vorher geahnt hätten...


Maßgeblich richtungsweisend für den Film waren die Herren George Lucas und Steven Spielberg. Lucas entstammt die ursprüngliche Idee des Dr. Henry Jones Jr., dem Archäologieprofessor, der auf der Suche nach Schätzen durch die Welt reist. Er war allerdings mit seiner Star-Wars Reihe sehr beschäftigt, weswegen er die Regie Steven Spielberg überließ. Der übrigens fand den ursprünglich vorgesehenen Namen Indiana Smith wenig berauschend und so kam es schließlich zu Indiana Jones. Da wir gerade beim Namen sind: "Indiana" hieß der damalige Köter von George Lucas...Jedenfalls nahm man sich schließlich noch den genialen John Williams ins Boot und spätestens dann dürfte der ein oder andere geahnt haben, dass etwas Epochales ansteht.

Indiana Jones (Harrison Ford) ist Konkurrent eines anderen Forschers namens Dr. Rene Belloq (Paul Freeman). Dieser schnappt ihm gerne seine neuesten Errungenschaften vor der Nase weg und so wird er auch in "Jäger des verlorenen Schatzes" zu Jones ärgstem Widersacher. Indiana erhält von der Regierung den streng geheimen Auftrag, die Bundeslade ausfindig zu machen. In ihr sollen sich angeblich die Tafeln von Moses befinden, auf denen die zehn Gebote gemeißelt waren. Eine Armee, die im Besitz der Lade sei, könne unmöglich besiegt werden. Daher wollen auch die Nationalsozialisten unter Hitlers Führung (wir schreiben das Jahr 1936) an das Ding gelangen und ziehen zu diesem Zwecke Belloq in ihr Boot. Ein Wettrennen um die Lade beginnt. Um herauszufinden, wo sich die Lade genau befindet, muss man in einen Kartenraum in Kairo gelangen. In ihm muss ein Stock einer exakten Länge an die richtige Stelle gesteckt werden. Dann ist es noch notwendig, an die Spitze des Stockes ein Amulett als Kopfstück zu befestigen, dann wird über eine Öffnung des Raumes die Sonne zu einer bestimmten Tageszeit genau den Ort anzeigen, an dem sich die verschollene Lade befindet. Klingt doch einfach, wo liegt das Problem? Das Problem ist, dass sich besagtes Kopfstück in Nepal im Besitz von Indianas alter Liebe Marion Ravenwood (Karen Allen) befindet, während sich der Kartenraum in Kairo befindet. Indiana gelingt es vor den Nazis, das Amulett zu erhaschen. Den Nazis gelingt lediglich ein einseitiger Abdruck, weil sich einer von ihnen die Hand am Medaillon verbrennt. So kommt es, dass die Nazis falsche Berechnungen tätigen und an der falschen Stelle nach der Lade graben, während Indiana die genaue Stelle ausfindig machen kann. Dort ergattert er kurzzeitig die Lade, wird aber von den Nazis überrascht. Ein Hin und Her um den verlorenen Schatz beginnt, bei dem Indiana auf sehr sympathische Weise hunderte Gegner plattwälzt.

Man kann sich nach Betrachten des Filmes nur schwerlich vorstellen, dass jemand anderes als Harrison Ford die Rolle des Indy hätte übernehmen können. Nick Nolte und Tom Selleck in Ehren, aber Ford spielt überragend und wir können den beiden anderen danken, dass sie die Rolle abgelehnt haben. Ford gibt dem Film eine unvergleichliche Leichtigkeit, die ich in dieser Form selten gesehen habe. Die Konflikte im Film sind relativ hart, die Kämpfe übertrieben inszeniert. Das alles wird durch John Williams Musik genial untermalt, sodass dem gut unterhaltenen Zuschauer immer ein Lächeln auf dem Gesicht bestehen bleibt (außer er ist jünger als 12, für diese Altersgruppe dürften die Bilder trotz der Musik zu hart sein).

Hinzu kommen zahlreiche lockere Sprüche von Indianas Lippen. Es ist deutlich zu beobachten, dass Spielberg und Lucas ein Abenteuerszenario schaffen wollten, dass trotz ernster Seitenhiebe nie den Humor verlieren soll und durchweg Spaß macht. Hierzu wurden legendäre Actionszenen durchgeführt. Dazu gehört eine Verfolgungsfahrt mit einem Nazi-Auto und nicht zuletzt die sehr sympathische Anfangsszene in Peru, in der man entzückt Indiana Jones beim Fallenausweichen betrachten darf. Außerdem gibt es diverse Handgemenge und Versteckspiele. Immer jedoch wie erwähnt mit einem humoristischen Unterton (z.B. der Matrose, der seine Zigarette in Indianas Versteck wirft).

Fazit: Spielberg und Lucas haben mit Fords Hilfe den Prototypen des Abenteuerfilms geschaffen. Der Archäologe Indiana Jones ist zu einer sympathischen Kultfigur geworden, die sich ähnlich resistent wie Michael Myers durch Bösewichte kämpft, immer auf der Suche nach einem unfassbar wertvollen Schatz. Zu loben sind außerdem die musikalische Untermalung von John Williams, die wahrscheinlich jeder einmal als Ohrwurm hatte und die schauspielerischen Leistungen, nicht nur die von Ford. Auf Spannung wird dabei ebensowenig verzichtet wie auf die ein oder andere überraschende Wendung. Von mir gibt es 9 Punkte. Euer
Don 

Details
Ähnliche Filme