Sherlock Holmes und Doktor Watson sollen in Washington das Verschwinden eines wichtigen Dokumentes klären. Es wurde einem Beamten des Geheimdienstes gestohlen, der seit dem Diebstahl spurlos verschwunden ist. Bei dem Versuch, den Fall aufzuklären, geraten die beiden zwischen die Fronten von Agenten eines Pharmakonzerns und konkurrierenden Gangstern.
In die verhängnisvolle Reise darf unser Ermittlerduo sogar den Kontinent wechseln und in den Staaten verschwundenen Papieren hinterher suchen, da das FBI offensichtlich nichts auf die Reihe bekommt (besonders auffällig in der Szene im Polizeilabor, wo die dortigen Cops allen möglichen Krimskrams zur Untersuchung haben, nichts finden, während Holmes nur mit Lupe bewaffnet innerhalb von einer Minute die komplette Lebensgeschichte einer alten Decke rezitiert). Trotz USA Story wurde natürlich trotzdem in den britischen Studios gedreht und gelegentlich Szenen aus Washington rückprojeziert.
Dementsprechend wurde auch die Handlung ein wenig amerikanisiert und als Gangsterfilm aufgeführt, technischer Schnickschnack den die Trickkiste 1943 so hergab, wie Mikrofilme, versteckte Todesfallen und neue Identitäten feiern Premiere. Schade ist aber dabei das die immer gern gesehen Strei/Belehrungsgespräche zwischen Holmes und Watson beinahe komplett auf der Strecke bleiben, Watson könnte man genau genommen eigentlich sogar zur Gänze aus dem Script streichen ohne das das einen Einfluß auf die Geschichte hätte. Auch Sherlocks brillante Kombinationsgabe kommt nicht wie gewohnt zum Zuge, was mir besonders bei der Deckeninspektion auffiel, wo er zwar dutzende Details zum Vorschein fördert, aber keineswegs wie sonst aufklärt, woher seine Weisheiten gekommen sind.
Die Story an sich ist gar nicht mal unclever ausgetüftelt. Nicht nur das der Dokumentenbote seine Verfolger bemerkt und geistesgegenwärtig diese unauffällig einer nichtsahnenden Mitreisenden zusteckt (gute Idee, denn die rabiaten Entführer schicken später seine Leiche uncharmant in einem Koffer zu Holmes selbst zu), auch die ständige Weitergabe des Streichholzheftchens mit der Mikroformel hat beinahe schon Humorcharakter. Nicht nur das in Amerika offensichtlich niemand Feuer hat, obwohl alle zu rauchen scheinen, auch der Fakt das die Gangster sogar die meiste Zeit die Formel unwissentlich besitzen ist recht amüsant.
Trotz dieser netten Details fand ich die verhängnisvolle Reise als eher schwachen Teil der Serie, irgendwie hab ichs lieber wenn typisch britisch in alten Herrenhäuser investigiert wird oder unbekannte Leichen aus der Themse gezogen werden. So bleibt eher ein durchschnittlicher Krimi über, der das Potential seiner Protagonisten sträflich vernachlässigt.
5/10