Review

kurz angerissen*

„Bei Osiris und Apis, schau mich an. Schau mich ganz fest an! Du bist jetzt ein Vogel! Jaa, ein Vogel, bei Osiris und Apis! Ein Vogel!“

Wie schon die „scharlachrote Kralle“ aus 1944 bringt die „Frau in Grün“ Farbe in das schwarzweiße Holmes-Universum und bedient sich per Dialog der Farbcodierung, was durchaus gut zur psychedelischen Welt der Hypnose passt, in die Holmes und Watson diesmal hineingeraten – auch wenn die zirkulierende Hypnosescheibe auch in Schwarzweiß ihren Dienst erfüllt. Das Ermittlerduo erinnert im Umfeld geistig manipulierter Opfer an Asterix und Obelix in der Magier-Episode aus „Asterix erobert Rom“, insbesondere dahingehend, dass sich Beide dem Budenzauber gegenüber als immun wähnen, was selbstverständlich in Wahrheit nur auf Holmes zutrifft, nicht auf Watson, der weggetreten ist, noch bevor er seinen Monolog über die Manipulation kleinerer Geister als seines eigenen beendet hat. Natürlich tappt auch Holmes trotz seiner Erhabenheit über den Mummenschanz in die vermeintliche Falle und wandelt im wahrsten Sinne des Wortes den Abgrund entlang, stets kurz davor, herauszufinden, ob er fliegen kann wie ein Vögelchen; inwiefern dieser Kniff nach nunmehr elf Episoden noch überraschen kann, sei mal dahingestellt.

„Die Frau in Grün“ ist mit einer klassischen Reihe von Morden, Detektiven nach ebenso klassischem Strich und einem neuen Milieu als schillernde Verkleidung somit ein routinierter, bisweilen prächtig unterhaltender, aber auch leicht auszurechnender Eintrag in die Reihe, der genau nach Maß liefert.

*weitere Informationen: siehe Profil

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