In diesem Film geht es zuerst um die Freundschaft von Hinako, Sayori und Fumiya. Erstere verlässt als junges Mädchen die Insel Shikoku und zieht in die Stadt. Erst viele Jahre später besucht sie ihren Heimatort wieder und bekommt die traurige Mitteilung überbracht, das Sayori ertrunken ist. Deren Vater liegt seit Jahren im Koma und die Mutter befindet sich auf einer Pilgerreise zu allen Tempeln der Inseln.Später erfährt man auch den Grund für diese Reise, den ich hier aber nicht verraten möchte, da er zu viel vorwegnehmen würde.
Hinako spürt, daß es in Shikoku Geheimnisse und Vorfälle gibt, über die die Bewohner nicht sprechen wollen. Auch Fumiya ist am Anfang eher distanziert, doch mit der Zeit kommen sich die beiden näher. Als Hinako die tote Sayori erscheint , unterstützt Fumiya seine Freundin bei der Aufklärung der merkwürdigen Ereignisse. Zusammen finden sie heraus, das diese Erscheinungen keineswegs Einbildungen sind, sondern das ein unheimlicher Fluch über der Insel liegt, der anscheinend in direkter Verbindung zu Sayori steht. Ein wichtiger Punkt hierbei scheint auch die ehemalige (eher einseitige) Liebe von Sayori zu Fumiya zu spielen. Als sie dem Geheimnis zu Nahe kommen spitzen sich die Ereignisse zu und es kommt zur Katastrophe.
Shikoku ist ein typischer Film der Gattung "Asien-Horror", auch wenn hier keinerlei Splatterszenen geboten werden. Die Story um Geister ist auch nicht umwerfend neu, doch weiß die Umsetzung zu gefallen. Allerdings ist diese denkbar ungeeignet für Menschen deren Vorlieben Actionsequenzen sind. Der komplette Film lebt nur von seiner Atmosphäre, ist durchaus spannend umgesetzt, allerdings im typisch asiatischen Look, will heißen,ausführliche Charakterzeichnung und sehr ruhiger Erzählstil, der mich ein wenig an den ersten JU ON erinnert . Das ist allerdings nicht jedermanns Sache, was ich durchaus nachvollziehen kann, da ich anfangs damit auch so meine Probleme hatte, weil dieser Stil eben vollkommen konträr zum amerikanischen ist.
Wer damit kein Problem hat bekommt einen leisen, fast elegischen Film geboten, bei dem ich allerdings den Dauereinsatz der Handkamera nicht ganz nachvollziehen kann. Eigentlich aber der einzige kleine Kritikpunkt eines ansonsten überzeugenden Films, der noch dazu mit recht geringem Budget realisiert wurde.