Actionfilm der alten Schule von Routinier John Frankenheimer
Story:
Nick (James Frain) und Rudy (Ben Affleck) sind Zellenpartner und stehen beide kurz vor der Entlassung. Nick freut sich darauf, denn er lernt zum ersten Mal seine Brieffreundin Ashley (Charlize Theron) kennen. Doch Bei einem Gefängnisaufstand wird Nick erstochen. Als Rudy entlassen wird, gibt er sich nun als Nick aus und lernt Ashely kennen. Doch die hat einen bösen Bruder, der den richtigen Nick braucht. Er will ein Spielcasino ausräumen und brauch Nicks Hilfe, der da früher gearbeitet hat. Eigentlich will Nick das Missverständnis nun aufklären, jedoch würde ihn der Bruder Gabriel ihn töten. Also spielt er die Sache mit und entdeckt, dass Ashley in Wirklichkeit mit ihm spielt... Trotzdem führt er zusammen mit Gabriel und seinen Leuten den Überfall aus, der aber in einem Desaster endet. Geradeso können sie noch das Geld mitgehen lassen. Doch das überraschende Ende kommt erst noch.
Anfangs erwartet man einen Standardactioner mit einer ziemlich einfallslosen Story. Doch vor allem das interessante Ende entschädigt für einiges. Die Dialoge sind gut, vor allem die „Weihnachtszwerge“ Dialoge sind cool.Leider hat man die Vorbereitung auf den Coup etwas langgezogen, der hätte ruhig eine Viertelstunde kürzer sein können.
Musik:
Zum Lächeln sind die Weihnachtsevergreens, die immer an den unmöglichsten Stellen eingespielt werden. Ob das nun Absicht oder Zufall ist weiss ich nicht. Mich nervte das jedenfalls tierisch bei einer Fickszene so was Nervtötendes zu hören. Der Rest war Actiondurchschnittskost, handwerklich schnell und solide ohne wirklich mitreißen zu können.
Atmosphäre:
Mitreißende ist der Film zwar nicht, hat aber dafür seine „nostalgischen“ Momente. Die Action ist aus alter Schule ohne viel Spezialeffekte. Sowas bekommt man heutzutage kaum noch zu sehen. Der letzte ähnliche Film war vielleicht Frankenheimers Ronin. Auch wenn die Action antiquiert wirkt , gefiel sie mir sehr gut. Vor allem die Endschiesserei hatte es in sich.
Dazu bietet der Film eine obligatorische wenn auch nicht prickelnde Sexszene und hier und da auch mal ein paar nette Dialoge. Afflecks Rumspielerei mit seiner Wasserpistole war auch ganz lustig. Leider fehlt dem Film jedoch der letzte Kick. Da hätte man den Film doch etwas straffen können. 104 Minuten waren etwas zu viel, so wird hier und da die Action doch ein wenig verschleppt. Das überraschende Ende kann dafür nur bedingt entschädigen. Vor allem die letzten Szenen sind für einen FSK 18er Actioner zu kitschig geraten....
Schauspieler:
Ben Affleck übernimmt mal wieder die Rolle des herzensguten Frauenherzbrecher, obwohl hier eher mal ihm das Herz gebrochen wird. Solide meistert er seinen Actionpart und wird hier zum bösen Knasti zum „Guten“, der nur missbraucht wird. Jedoch lässt er sich in keinster Weise unterbuttern. Eine Standartrolle für Affleck.
Gary Sinise spielt Gabriel, ähnlich wie „Spiel auf Zeit“ markiert er auch hier das fiese Arschloch und erinnert vom Aussehen stark an seine Krüppelrolle in Forrest Gump. Allein sein Aussehen ist schon recht fies. Sinise gibt einen soliden hässlichen Bösewicht ab, der aber auch nur ein Mittel zum Zweck ist.
Charlize Theron hat zwar eine geringe Oberweite, wie in dem Film deutlich zu sehen ist, spielt die dopplezüngige Ashley sehr facettenreich und intelligent. Ein verfüherisches Wahnsinnsmiststück ohne Skrupel, dem man seine Verschlagenheit nicht anssieht. Wüsste man’s nicht besser würde man sie glatt wirklich für ein harmloses Mädel halten.
Fazit: Solider Actioner mit einer hübschen Hauptdarstellerin. Die Actionszenen sind zwar etwas altmodisch, können sich aber sehen lassen. Wer Ronin mochte und nicht viel Sinn erwartet wird sich auch mit diesem Film anfreunden können.