kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 06.12.2012
Mit Recht ein Klassiker des Justizfilms. Halb aus Perspektive der Kinder erlebt man zunächst eine Atmosphäre, die derjenigen vieler Jugendfilme („Stand By Me“ etc.) ähnelt – das Böse der Welt wird registriert, allerdings von der eigenen Phantasie in ein Gut-Böse-Spiel verwandelt. Je mehr Einblick die Kinder jedoch in den Fall des Vaters bekommen, desto weiter eröffnen sich ihnen die Dimensionen der Erwachsenenwelt: Sie lernen das irrationale Handeln der Gesellschaft kennen, Normen und Regeln, die keinen Sinn ergeben, Unrecht, das vor dem Gericht als Recht verkauft wird. So gesehen handelt es sich auch um einen Film über das Erwachsenwerden und die damit verbundene Erkenntnis, dass das Böse keine greifbare Form hat und deswegen auch nicht immer effektiv bekämpft werden kann. Gregory Peck verkörpert diese Ohnmacht vor dem Justizsystem herausragend, indem er immer sein Wissen über die Welt vermittelt und die Intelligenz, wo er einschreiten kann und wo er sich der Sinnlosigkeit ergeben muss.
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