Review

Norwegen - das Land der Stille, weiten Landschaften, herausragenden Wintersportlern und exzellenter Musik wie zum Beispiel von A-HA oder auch der (in Deutschland eher unbekannten) Anneli Drecker. Jetzt habe ich auch zum ersten Mal einen Film aus diesem Land gesehen. „The Crossing" heisst der Thriller, der einen soliden, aber keinen überragenden Eindruck hinterlässt, aber der Reihe nach..

Andreas ist erfolgreicher Geschäftsmann, hat Wohlstand und eine Frau, die er über alles liebt. Doch während eines erotischen Telefonates mit seiner Gattin Liv ist er einen Moment unaufmerksam und rammt einen anderen Wagen - mit gravierenden Folgen. Er wird das Leben lang im Rollstuhl verbringen müssen und kann zudem keine Erektion mehr bekommen. Daraufhin verlässt ihn seine Frau auf recht uncharmante Weise. Auch wenn er sehr frustriert und depressiv ist, schafft er es doch langsam mit seiner Situation fertigzuwerden. Moralische Unterstützung  bekommt er dabei vom Handwerker Wagner, der sein Haus Behindertengerecht umbaut. Doch nach sieben Monaten kehrt Liv überraschend zu ihrem Mann zurück  Zuerst scheint alles wieder gut zu laufen, doch das Sexualleben der beiden ist und bleibt natürlich eher unbefriedigend. Eines Tages schlägt Andreas ihr vor, doch mit dem Handwerker zu schlafen, damit sie endlich mal wieder sexuell befriedigt wird. Doch das erweist sich als keine gute Idee.

Die Bewertung für diesen Streifen fällt relativ schwer. Man kann den Film eigentlich in drei Abschnitte unterschiedlicher Laufzeiten unterteilen. Im ersten Teil bekommt man das Schicksal von Andreas recht gut und flüssig erzählt, wobei das ganze in diesem Bereich natürlich kein Thriller, sondern eher ein Drama ist. Der zweite und auch schwächste Teil zeigt, wie er versucht, sich mit seiner Situation zurechtzufinden, außerdem wird seine Beziehung zu dem Handwerker näher beleuchtet. Der dritte Teil beginnt dann mit dem Rückkehr seiner Gattin und erst ab dann wird „The Crossing" zu einem Thriller, wenn auch gaaaanz langsam.

Einigen wirklich guten Ideen (ohne zu Spoilern: Zugweiche)stehen leider auch manch schwer nachvollziehbare Handlungsweisen der Protagonisten gegenüber, und an zwei Stellen sind diese sogar hanebüchen - und genau das ist auch das Problem dieses Films. Er hat sehr viele gute Momente, denen aber ebenso viele Merkwürdigkeiten gegenüberstehen.

Handwerklich ist ansonsten alles in Ordnung - sowohl Martins Asphaugs Regie, als auch die Leistungen der Darsteller sind durchweg gut -  können natürlich aber auch die Schwächen des Drehbuchs nicht kaschieren.

Ganz schwer, hier eine Bewertung abzugeben, ich einige mich mit mir selbst auf 6 Punkte, denn partiell ist der Streifen wirklich gut geworden. Wer gerne Filme aus den nordischen Ländern, wie „Tödliche Hochzeit" oder auch „Cry In The Woods", sieht, kann durchaus mal einen Blick riskieren...

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