Review

„Hell Night“ ist ein ziemlich durchschnittlicher Slasher, bei dem die Produzenten wohl die mäßige Popularität von Linda Blair ausnutzen wollten.
Eine Studentenverbindung zelebriert ihr alljährliches großes Aufnahmeritual. Zuerst gibt es eine große Party, ehe man die potentiellen Anwärter auf eine Mitgliedschaft zusammenpfercht und in ein Schloss steckt, indem sie die Nacht verbringen sollen. Nichts neues, wobei man die übliche feiernde Jugend ausgiebig sieht, damit auch ja jedes Klischees des Genres bedient wird.
Dieses Mal hat man vier Anwärter einzusperren: Marti (Linda Blair), Jeff (Peter Barton), Seth (Vincent Van Patten) und Denise (Suki Goodwin). Ruckzuck bilden sich daraus zwei Pärchen (höre ich da wieder das Wort Klischee?), die sich in verschiedenen Räumen aufhalten, während draußen der Rest der Verbindung mit Schockeffekten versucht dem Quartett Schrecken einzujagen. Nichts wesentlich neues, auch wenn die Schockeffekte halbwegs sitzen, aber auch nicht arg erschrecken.

Doch an den Schauergeschichten, die sich um das Schloss ranken, scheint mehr dran zu sein als angenommen. Denn irgendwas schleicht außer den Verbindungsmitgliedern auf dem Gelände herum und verhackstückt alsbald das erste Opfer. Danach wird die Nacht zur Hölle…
Der Handlungsaufbau von „Hell Night“ ist ziemlich konventionell: Erst wird durch diverse Hui-Buh-Effekte der Zuschauer verunsichert ohne dass etwas passiert. Dann werden nach und nach die Charaktere zu Opfern, was natürlich erst nicht bemerkt wird, ehe dann in der Endphase der übliche Überlebenskampf kommt. Leider kann man sehr einfach voraussagen, wer den Löffel abgibt und wer nicht, da die Charaktere doch ziemlich klischeehaft gezeichnet sind und wirklich formelhaft dahingemetzelt werden, wenn sie gewisse intellektuelle und moralische Standards nicht erfüllen.
Recht gelungen ist hingegen die Örtlichkeit des Schlosses. Die räumliche Begrenzung auf dieses enge Territorium erzeugt große Spannung, da man die Szenen außerhalb des Schlosses auf das notwendige Minimum beschränkt. Dies tröstet dann auch zum großen Teil darüber hinweg, dass Charaktere und Dialoge schlicht und einfach aus Klischees ohne große Innovationen bestehen. Bei der Identität des Killers war man sogar halbwegs kreativ, auch wenn man hier ebenfalls gewisse Klischees nicht umschiffen konnte.

Die Mordszenen meist recht spannend inszeniert, auch wenn man meist recht schnell unterscheiden kann, ob man gleich eine Bildschirmleiche oder einen simplen Schockeffekt ohne Auswirkungen zu sehen bekommt. Die Morde sind weder übertrieben brutal noch zimperlich, sondern auf angemessenem Niveau, wobei allerdings hier wenig kreativ gekillt wird.
Linda Blair zeigt wie so häufig, dass ihr Auftritt in „Der Exorzist“ eine absolute Ausnahme war und sie sonst ein mau spielendes Pummelchen ist. Auch die restlichen Darsteller agieren auf dem mauen Niveau, dass man von 80er Jahre Horror gewohnt ist.

Schicke Location und spannende Mordszenen, aber konventioneller Plot und flache Charaktere – typischer Horrordurchschnitt.

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