"Hell" fällt gleich mit der Tür ins Haus und präsentiert in der ersten Szene jenes Ereignis, auf dem der Film aufbaut: Einen Autounfall, bei dem eine Gruppe von Jugendlichen scheinbar das Zeitliche segnet. Dieser schnelle Einstieg gefiel den Produzenten wohl selbst nicht so ganz, weshalb bis fast genau zur zwanzigsten Minute als Rückblende die Charaktere vorgestellt werden. Von da an ist aber die Hölle der Hauptspielgrund des Films, aus der die Protagonisten gerne wieder hinaus wollen.
Die zwanzig Minuten des Anfangs hätte man sich praktisch sparen können, da diese Zeit nicht ausreicht, die Charaktere genügend auszuleuchten. Man kann den Rest des Filmes zwar erkennen, wer böse ist und wer nicht, doch ist zu jedem einzelnen die Distanz zu groß und identifizieren kann man sich als westlicher Zuschauer mit den Figuren schon gar nicht. Die thailändische Hölle entspricht mit ihren Bewohnern und den verschiedenen Ebenen eben nicht ganz dem europäisch-christlich geprägtem Bild. Wenigsten gibt es einen Sepiafilter.
Auch fehlt zu großen Teilen die Spannung im Film, viele Geschehnisse wirken sinnlos aneinander gereiht. Andauernd muss noch irgendwer von der Gruppe gerettet werden, obwohl am Ende ja dann doch nur ein kleiner Teil wieder aus der Hölle kommt. Die geringe Spannung im Film geht selbstverständlch mit der später immensen Durchschaubarkeit einher; doch die Monotonie in Film und Musik tragen auch ihren Teil hierzu bei.
Sehr gut gelungen sind die unterhaltsamen Quäl- und Folterszenen. Diese zeichnen sich durch Kreativität und überzeugende Darstellung aus. So kann man sich wenigstens von dieser Sichtweise her in den Film hineinversetzen. Auch die Darsteller kann man als solide bezeichnen, vor allem bei den emotionalen Stellen im Film verhelfen sie einigen Figuren zu Tiefe. Schade nur, dass die Story halt so planlos aneinandergereiht und tranig ist, was einem den Spaß an den Charakteren und Effekten vermiest.
"Hell" ist somit ein leicht unterdurchschnittlicher Film, der dem an sich spannenden Thema in keiner Weise gerecht wird. Der Aufbau ist wirklich schlecht und lässt den Film an vielen Stellen nur noch von den Folterszenen leben. Und da der Film ja vor allem eine Moral vermitteln soll, schadet dies dem Film ungemein.