Review
von Leimbacher-Mario
Halodri Schwanzo
"Samurai Cop" ist ein Trashfeuerwerk aus der grottig-leidenschaftlichen Schmiede des völlig talentfreien Amir Shervans und mit kaum etwas außerhalb seines abstrusen Universums vergleichbar. Es ist einer schlechtesten Filme aller Zeiten, ganz ohne Frage. Und einer der unterhaltsamsten eben drum. Es geht um den Cop mit der wohl plemplemsten Frisur in L.A., der von allen nur Samurai Cop genannt wird. Er und seine Partner machen sich daran die Yakuza (?) der Stadt aufzumischen und dingfest zu machen. Blöd nur und ernüchternd für ihren Chef, dass kaum einer der Gangster eine Begegnung mit den zwei Superpolizisten lebend übersteht. Und zwischendurch wird noch die stadtbekannte Beamtenbitch genagelt und die Frisur des Schreckens gepflegt...
Ich weiß nicht wirklich, was ich zu "Samurai Cop" schreiben soll. Er entzieht sich jeglichen Maßstäben. Er nimmt sich meist vollkommen ernst, befindet sich jedoch noch weit unter dem durchschnittlichen Niveau der damaligen VHS-Grabbeltischschnapper. Er ist unterste Schublade, so etwas wie Ed Wood 30 Jahre nach seiner Karriere wohl auf die Beine gebracht hätte. Ein größeres Kompliment geht kaum. Wenn man sich ein paar Kumpels mit einem ähnlichen Geschmack für bizarren Filmmüll und ein paar (dutzend) Bier schnappt, dann kann der Abend nur feuchtfröhlich und genial werden. Ich glaube nächstes Karneval gehe ich als Samurai Cop. Er ist dort, wo "Kung Fury" hin will. Besser geht's doch kaum. Das ist Kult, lieber spät als nie, mehr schlecht als recht. Die Perücke, "The Face", die Mädels, die Action - das kann jeder von uns zusammen mit ein paar Gleichgesinnten genauso bescheuert hinkriegen. Aber nur die haben es wirklich durchgezogen. Respekt. Bonkers. Danke. Buddy-Cop-Abschaum von einem anderen Stern, aus einem parallelen Universum. Muss. Man. Sehen.
Fazit: als Trash noch nicht aus der Retortentonne kam. Schlechte Frisuren, dicke Dinger, geile Sprüche und noch geilere Tanten - "Samurai Cop" lässt höchst sympathisch und charmant kein Fettnäpfchen aus und ginge kaum schlechter. Und genau das macht ihn so gut und sehenswert. Zum Schreien komisch!