Review

Von März 1994 bis August 1995 erschienen 8 Ausgaben des Horrormagazins Fangoria hierzulande auf deutsch.

Dann wurden die Veröffentlichungen bei uns jedoch eingestellt (vermutlich aus Angst vor einer Indizierung) was mein Lesevergnügen jedoch nicht weiter störte.

In der 4. Ausgabe von September / Oktober 1994 stieß ich auf eine Besprechung des asiatischen Horrofilms Morbidia und als dann endlich eine deutschsprachige DVD erschien landete diese bei der nächsten Filmbörse in meinem Einkaufsbeutel.

Gedreht 1992 in Hongkong geht es hier um den Polizisten David Chan (Ray Lui) dessen Frau kurz davor steht Zwillinge zur Welt zu bringen.

Doch dann wird David von Krankenhaus zu einem Einsatz gerufen:
Ein Trio psychopathischer Gewaltverbrecher, alles Geschwister, hat einen Juwelierladen ausgraubt, dabei ein Blutbad angerichtet und auf der Flucht vor der Polizei Geiseln genommen.

Durch David finden zwei der Verbrecher den Tod, was diesen persönlich ziemlich mitnimmt hat er doch noch nie jemanden töten müssen.

Der dritte Kriminelle, Hung Long (Kwong Leung Wong), wird verhaftet.

David begibt sich dann wieder zum Hospital um seiner Frau bei der Geburt beizustehen nur um dort auf dem Gang zur Entbindungsstation die Geister der beiden getötetn Kriminellen zu sehen um gleich darauf zu erfahren das die Geburt ohne Probleme verlaufen ist.

Doch wie sich im Laufe der Zeit herausstellt stimmt mit den Kindern etwas ganz und gar nicht.

Sie weigern sich David mit "Papa" anzusprechen und es kommt zu Vorfällen bei denen die beiden Knirpse versuchen ihn zu töten bzw. ernsthaft zu verwunden.

Z. B. bei einem Vorfall mit einem Stäbchen zur Ohrenreinigung was dazu führt das David auf einem Ohr taub wird oder der Versuch den Erzeuger mit der eigenen Dienstwaffe ins Jenseits zu befördern.

Was David besonders auffällt ist das jedes der Kinder eine Art Muttermal auf der Stirn hat...genau da wo seine Kugeln die zwei psychopathischen Geschwister tödlich trafen.

Hung Long wurde mittlerweile zum Tode verurteilt und wartet im Gefängnis auf seine Hinrichtung was ihn jedoch nicht daran hindert einen Wärter zu verstümmeln sowie Drohungen gegen David und seine Famile auszustoßen.

Schließlich gelingt ihm die Flucht um seine Drohungen von Mord und Verderben zu verwirklichen... .


Morbidia kann ich jedem Freund des asiatischen Films empfehlen und Fans von Shocker, Das Schweigen der Lämmer, Der Exorzist und Rosemaries Baby kommen hier auf ihre Kosten.

Morbidia vermischt seine Themen zu einem spannenden, ernsten und unterhaltsamen 90-er Jahre Horrorfilm der zu keiner Minute langweilig wird.

Dazu tragen einmal die sehr gute dt. Synchronisation und dann die Darsteller bei.

Neben Ray Lui als David überzeugt Kent Cheng als dessen fürsorglicher Kollege Ming der seinem Freund zahreiche Glücksbringer zur Abwehr von Unheil schenkt (was im Finale eine wichtige Rolle spielt) und auch selbst immer einen Talisman dabei hat.

Leung Wong leistet in der Rolle des Psychopath ebenfalls sehr gute Arbeit.

Hung Long ist im Gegensatz zu Hannibal Lecter oder Norman Bates kein intellektueller Schlächter und auch kein tragischer, von Traumata, getriebener Geistesgestörter sondern ein immerzu aggressiver Killer.

Die einzigen die ihm etwas bedeuten sind seine Geschwister und Long liefert in Morbidia die Darstellung eines Menschen dem man weder am Tag noch in der Nacht irgendwo allein begegnen will.

Zwar gibt es einige (heftige) Gewaltszenen aber die halten sich in Grenzen.

Morbidia ist ein Film zum immer wieder mal anschauen und definitiv eine Neusichtung wert.

(10/10)

Morbidia ist


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