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Blanker Terror erschüttert das Leben des Elite-Cops Lui. Genau in dem Moment, als seine Frau Zwillinge gebar, erschoss er im Rahmen einer todesmutigen Polizeiaktion, zwei Bankräuber, die jüngeren Mitglieder eines wahnsinnigen Geschwistertrios. Der dritte und ältere Bruder, ein brutaler Massenmörder, wurde in eine Hochsicherheitsanstalt für geisteskranke Kriminelle eingeliefert. Es scheint, dass der Psychopath auf irgendeine unheimliche Weise mentalen Kontakt zu seinen toten Geschwistern hat, die offenbar in Luis Kindern wiedergeboren wurden. Mit Entsetzen stellen Lui und seine Frau dämonische Veränderungen an ihren geliebten Zwillingen fest. Das Grauen erreicht seinen Höhepunkt, als der gemeingefährliche Bruder aus der Anstalt ausbricht und auf blutige Rache sinnt.


Das die Asiaten bei der Umsetzung ihrer filmischen Ideen so manches Mal etwas eigenartige Wege beschreiten ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr und so überrascht es dann auch nicht wirklich, das auch "Morbidia - Der Tod ist erst der Anfang" mit einer eher sehr abwegigen Thematik aufwartet. So liegt dem Szenario dann die Seelenwanderung zweier toter Killer in zwei Neugeborene zu Grunde, was allerdings in vorliegendem Fall für relativ harte Horrorkost Sorge trägt. Diverse Ähnlichkeiten zu diversen Genre Vertretern sind dabei unübersehbar, doch Regisseur Siu-Hung Leung hat zumindest eine interessante, wenn auch nicht gänzlich überzeugende Geschichte zusammen geklaut, die zumindest für Fans des asiatischen Horrorfilms absolut sehenswert sein dürfte. Dennoch beinhaltet das Werk auch diverse unübersehbare Schwachpunkte, so wirkt der stellenweise eher unfreiwillig komische Anstrich einiger Passagen ein wenig befremdlich. Ist der asiatische Humor phasenweise schon ganz generell sehr gewöhnungsbedürftig, so erscheint er doch insbesondere in einem eher ernst gestalteten Film richtiggehend befremdlich.

Kein Wunder also, das man diverse Momente während der Ereignisse dann auch eher skeptisch beobachtet, die zu allem Überfluss auch noch von einem gewissen Overacting der Akteure begleitet werden. Die dadurch zum Vorschein kommende Theatralik innerhalb des Schauspiels beeinflusst auch die Grundstimmung des Ganzen, denn immer wenn das Geschehen eine gewisse Bedrohlichkeit aufbaut, fällt diese auch sogleich wieder wie ein Kartenhaus zusammen. Das nimmt dem Film dann auch einiges von seiner Kraft und durchaus sehenswerte Ansätze verlaufen stellenweise im Sand. Aber auch wenn sich das nun im ersten Moment eher negativ anhört, beinhaltet "Morbidia" auch jede Menge starke Momente, die sich jedoch größtenteils auf den visuellen Härtegrad beschränken. Fairerweise sollte man jedoch anmerken, das der übliche Rahmen zu keiner Zeit überschritten wird und ganz generell kann man auch bei diesem Beitrag aus der berüchtigten CAT III Reihe feststellen, das diese keinesfalls so hart ausfällt wie manch ein Zuschauer sie zu sehen scheint. Trotzdem kann sich der geneigte Fan an mehreren netten Effekten erfreuen, sollte jedoch keinesfalls ein brutales Spektakel erwarten.

Rein inhaltlich bewegt man sich wie schon kurz angedeutet eher im Reich der Fantasie und die gefundene Kombination aus Action, Horror und Fantasy Elementen wird sicherlich nicht nur Freunde finden. Man sollte also schon ein Freund des asiatischen Filmes sein und sich zudem auch nicht an diversen fernöstlichen Eigenarten stören, die in der vorliegenden Story ziemlich eindeutig zu erkennen sind. Wenn einen das nicht stört wird man gut unterhalten, nur sollte man keinesfalls zu hoch angesetzte Erwartungen in den Film stecken. Mich persönlich haben zumindest zwei Defizite wirklich gestört und das waren die leider nie konstant in Erscheinung tretende Atmosphäre und der hohe Anteil an darstellerischer Theatralik. Besonders das kaum glaubwürdige Auftreten der Polizisten fällt dabei ganz besonders ins Auge und schmälert den Sehgenuss doch recht erheblich.

Wie dem auch sei, ein jeder mag das anders sehen, doch mit etwas mehr Ernsthaftigkeit und überzeugenderen Schauspielern wäre weitaus mehr drin gewesen. So aber reicht es dann in meinen Augen lediglich zu einer Einstufung knapp oberhalb des normalen Durchschnitts, denn wirklich nachhaltig wird dieses Werk nicht in Erinnerung bleiben.


Fazit:


Eine abwegige Grundidee und mangelnde Charakterzeichnungen sind zu verschmerzen, aber einige andere Mankos sorgen leider dafür, das "Morbidia - Der Tod ist erst der Anfang" nicht unbedingt der Knaller ist den man eventuell erwartet hat. Vielleicht waren auch meine eigenen Erwartungen zu hoch angesetzt, was aber im Endeffekt kein Grund dafür ist, das hier jede Menge an Potential verschenkt wurde.


6/10

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