Zeitlich flottes Rip-off von Christopher Crowes Off Limits (1987), der sich wiederum deutlich, nur aktualisiert und von politischen Bezügen weitestgehend entkernt an Anatole Litvaks The Night of the Generals zwanzig Jahre davor anlehnt. Hier von den Experten für derlei Nachahmungen, den produktiven Rossella Drudi als Autorin geschrieben und ihrem Spezialisten Bruno Mattei inszeniert, entpuppt sich das Imitat als im Grunde überflüssiges Zeugnis voll Flecken und Fehler, welches allerdings genau durch diese Skrupellosigkeit im Umgang mit fremden und eigenen Material und seinen Durchstoßversuchen von Logik und Verstand schon wieder gewinnt. Zudem wird die Offensive aus Polizei- und Kriegsfilm hier fast noch stärker, auch mit Einsätzen direkt vor Ort am Eingang zur Hölle des Schlachtfeldes und hindurch und den Ausrotten des namen- und gesichtslosen vietnamesischen Feindes propagiert:
Während der Vietnamkrieg weiter am Wüten ist, werden mehrere US-Soldaten in ihrer eigentlichen Freizeit inmitten von Saigon von einer Gruppe mit Gasmasken bekleideter Angreifer getötet. Da alles auf die Cobra Force und damit Landsmänner hindeutet, werden die Militärpolizisten Morgan [ Brent Huff ] und Hawk [ Max Laurel ] mit den Ermittlungen beauftragt. Dabei entdecken sie schnell, u.a. mit der Hilfe der Prostituierten Annie [ Candice Daly ], dass als nächstes auf der Todesliste Colonel Kasler [ Werner Pochath ] steht.
Unterscheiden tut man sich de facto nur in der Ausübung der Mordtaten, die dort als Morde im schäbigen Prostituiertenmilieu erst getarnt sind, während man hier bereits zu Beginn mit Gasmasken und Sturmwaffen im Anschlag in die soldatische Behausung zum Amoklauf rennt. Der Rest der Ermittlungen, die immer wieder an die Grenzen der Erlaubnis der Vorgesetzten und auch das eigene Unvermögen stoßen, wird trotz vermehrt Übernahme der bereits vorhandenen Ideen etwas krampfhaft mit allerlei Schlagwörtern wie Pentagon, KGB, CIA, Drogenhandel, Kriegsende etc. auf eine tragfähige Handlung gestemmt. Dialoge sind steif gefilmt und ebenso gespielt und erzählen in vielen Worten bereits bekanntes Geschehen, was sich auch auf die Leistungen der Darsteller und ihr Verhalten, also das Rumstehen im leeren Raum und das jederzeit präsente Ausdiskutieren von Unnötigen nieder schlägt.
Gedreht hat man natürlich nicht in Vietnam, sondern den Philippinien, was für den Unkundigen und Ahnungslosen oder Desinteressierten sowieso gleich und zumindest gleich verschwitzt, verarmt und schmuddelig voll Staub und Dreck aussieht. Allzu viel zu Gesicht bekommt man sowieso nicht, etwas Markt und ansonsten mehr Innendekorationen, die zudem in der Heimat Italien gedreht und so fern des Schauplatzes montiert sind. Zeitlich gegen Ende des Vietnamkrieges gesetzt, der hier schon am Ausleben, also in der Vorbereitungsphase zum geordneten Rückzug und dem Eingestehen des Verlustes ist, passt man sich den Umständen der frühen Siebziger so richtig in der Ausstattung der Produktion auch nicht an. Diverse Kleidungen oder die verwendeten Autos oder Sonstiges aus der 'Neuzeit' wird ohne Bestimmung und Nachdenken in die Vergangenheit gesetzt, dazu Hubschrauber entweder nur auf der Tonspur oder aus Stock Footage gesetzt; die Eröffnung eines Mischwesen aus Alt und Neu und Nah und Fern, das geradezu ein Paralleluniversum, den Horizont von Filmemacher Mattei quasi ergibt.
Wissend um die geeigneten Faktoren der Branche hat dieser wenigstens genug Zutaten von direkten Konfrontationen und mysteriösen Verschwörungen und andere Unterhaltungsleckerli aus Schießereien mit dem schweren Geschütz in Zeitlupe, Prügeleien durch die instabile Einrichtung und flammende Detonationen an der Front vor Ort, um die Laufzeit zu füllen und das Konstrukt zu stabilisieren. Gleich mehrfach werden Erstürmungen einer militärischen Bastion integriert, deren institutionelle Vertreter sich allerdings auch heftig am wehren und zurückschießen und so das Tempo des Filmes gerade in der zweiten Hälfte am Hochhalten sind. Dazu wird das Budget geschickt verschleiert, stammen Bilder größerer Aktionsszenen aus bereits bezahlten Beständen von The Ark of the Sun God – die Autoverfolgungsjagd, die allerdings eh mit Miniaturbauten realisiert ist – oder dem vorjährigen Strike Commando, welcher allerlei voluminös lodernde Explosionen in der freien 'vietnamesischen' Natur bereithält, in denen man Charlie in die Ferne bombt oder gleich in die Ewigen Jagdgründe schiesst.