Review

Ein Polizist und ein ganz einfacher Auftrag

Wieder einmal haben wir es mit einem Film aus der Kategorie „ unteres B-Movie“ zu tun. Manche dieser Streifen können recht unterhaltsam sein, andere wiederum sind mehr eine Qual für den unschuldigen Betrachter, denn gerade mit wenig Geld kann viel falsch gemacht werden – und das Budget für diesen Reißer war wirklich nicht sonderlich hoch. Während aber Regisseure wie Florentine selbst aus einem Budget von, na, 100 Dollar noch was Kleines, Feines zaubern können, ist hier wahrlich jeder Cent verschwendet worden. Sicher braucht man Gummimatten, damit sich Stuntmen nicht verletzen, doch man sollte die nicht im Bild herumliegen lassen. Auch Verfolgungsjagden durch die erkennbar gleichen Straßen sind mehr Pein als Vergnügen. Aber man darf ja nicht schimpfen, denn man wußte ja, was man tut…

So auch der Hongkong-Polizist Charlie, der einen ganz einfachen Auftrag hat: er soll einen Gangster, der sich in Los Angeles in Haft befindet, nach Hongkong überführen. Doch der Bösewicht ist keinesfalls in Haft, hat auch schlimmes vor, denn er will mit seiner kleinen Truppe die Triaden aus dem Weg räumen, um die Macht an sich zu reißen. Das ist doch mal ein ambitioniertes Vorhaben, mit vier Mann gegen alle Chinesen von L.A.! Charlie hat nun eine Mission, er will nicht weg ohne seinen Häftling, verbündet sich mit einem Detective, gegen die Befehle des Captains, schnappt sich schnell noch eine Chinesin als Freundin – die Kennenlernphase ist ein echter Brüller – und tut dann das, was ein Mann tun muß, der zufällig auch noch seinen Bruder rächen will. Was eine Story! Detailreich, mit hanebüchenen Wendungen!

Doch eines bewahrt den Film vor dem Totalverriß, und das sind die doch recht zahlreichen Actionszenen auf der einen Seite und Gary Daniels als Held auf der anderen Seite. Der Mann ist einfach sympathisch anzuschauen, hat einen netten britischen Akzent und kämpft sehr geschmeidig. Die Prügeleien, die sich vor allem auf Beginn und Ende des Films konzentrieren, sind schnell in Szene gesetzt, ab und an fließt Blut, das ist ganz nett anzusehen. Doch sobald man sich mehr als einen Hauch mit der Story beschäftigt, geht der Spaß verloren, denn da wird alles falsch gemacht, was nur geht. Schade, denn hätte man zum Beispiel dem Gangster mehr Helferlein spendiert, dann wäre auch der Showdown besser ausgefallen. Und warum an Bord eines Handelsschiffes eine Zwillingsflak installiert ist, nun, Fragen, auf die man keine Antworten bekommt. Kurzum, ein weiterer Film, den die Welt nicht braucht – 5/10.

Details
Ähnliche Filme