Inhalt:
Der manchurische Kaiser Yung Jing (Ku Feng) regiert China mit äußerster Grausamkeit und Willkür. Ihn umgeben beflissene Speichellecker und buckelnde Günstlinge, allen voran die Lords Bao (Lo Lieh) und Gang (Wang Wei).
Das Fundament seiner Herrschaft ist Terror, und hierbei ist ihm seine Leibwache mit den fliegenden Guillotinen eine wichtige Stütze.
Ma Tan (Ti Lung) diente einst dieser Leibwache, desertierte jedoch, und lebt nunmehr mit seiner Familie als Schmied arbeitend. Hierbei entwickelte er eine Abwehrwaffe, die die fliegenden Guillotinen außer Gefecht setzt, den "eisernen Schirm".
Die Manchus ihrerseits entwickeln daraufhin eine noch heimtückischere fliegende Doppel-Guillotine, und wollen außerdem Ma Tan in ihre Gewalt bringen.
Dies schlägt jedoch fehl, da die Rebellen von Jiang Nan, die von den Dan-Hsia-Bergen aus operieren und schon mehrere gescheiterte Attentats-Versuche auf den Kaiser verübten, diesen Versuch der Manchu, Ma Tan in ihre Gewalt zu bringen, vereiteln.
Ma Tan schließt sich daraufhin den Rebellen an, und sinniert in den Dan-Hsia-Bergen darüber, die Doppel-Guillotine zu überwinden.
Zu den Rebellen gehört auch die schöne Na Lan (Shih Szu), die Tochter eines kaiserlichen Beamten (Yang Chih Ching). Als die Manchus Verstärkung für ihre Palast-Wachen suchen, schleust sich Na Lan mit einigen ihrer weiblichen Jiang-Nan-Kämpfern in diese ein, ihr Ziel ist es, den Despoten Yung Jing zu töten..., und an die Pläne für die Doppel-Guillotinen zu gelangen.
Das Training an dieser mörderischen Waffe ist für die jungen Damen eröffnet, jedoch bleiben Bao, Gang und auch der Kaiser misstrauisch. Doch trotz dieser Observation durch Bao und Gang, gelingt es Na Lan, die Pläne der Doppel-Guillotine Ma Tan zu entsenden.
Als sie von den Aufmarschplänen gegen die Jiang Nan-Rebellen erfährt, und ihr Geheimnis sowie das ihrer Mitstreiterinnen auffliegt, die alle von Bao und Gang getötet werden, gelingt es ihr, sich zu den Rebellen abzusetzen.
Sie und Ma Tan warten den Angriff der Manchus auf die Dan-Hsia-Berge nicht ab. Präventiv stürmen sie und die anderen Rebellen den Kaiser-Palast..., und ein blutiger Show-Down nimmt seinen Lauf.....
Fazit:
Sehr gut! Trotz einer gewissen Unzulänglichkeit in der Regie ist es Hua Shan gelungen, einen guten Eastern zu drehen. Der Film ist äußerst unterhaltsam, rasant inszeniert und actionreich. Hua Shan geht in diesem Streifen ein atemberaubendes Tempo, selbst in den Szenen, in denen nicht gekämpft wird, wirkt der Film rastlos, ja geradezu hektisch.
Das Szenarium wechselt ständig zwischen Kaiser-Palast und den Standorten der Rebellen hin und her, die Palast-Personen wirken wie aufgezogen in ihrer beflissenen Ja-Sagerei, und die Fights erhalten ihren Drive durch den Schnitt.
Und das alles lässt diesen Film hektisch wirken. Etwas weniger Hektik, etwas mehr Laufzeit des Films, wäre hier meines Erachtens angebrachter gewesen.
Aber vielleicht ist ja auch GERADE dieses hektische Tempo, was den Film so besonders macht, so unterhaltend.
Denn unterhalten, das tut dieser Streifen, mit Tempo, den charismatischen Darstellern, rasant choreographierten Fights, einem gewissen Witz und einem Schuss Erotik, den die weiblichen Kämpfer in ihrem engen violetten Outfit verströmen.
Hua Shan ist für seine rasanten Kämpfe in seinen Filmen bekannt, der Shaw´sche Schwertkampf-Eastern "Soul of the sword", auch mit Ti Lung in der Hauptrolle, stand ja schon unter seiner Regie, und auch da waren ja die temporeichen Kämpfe das Herzstück.
KungFu, Schwert- und Waffenkampf wechseln sich munter ab, die fliegenden Guillotinen sind hier nur relativ spärlich im Einsatz, doch das ist eigentlich ganz gut so, sonst wäre der Film wohl noch hektischer gewesen. Der Endkampf ist gedehnte doch tempogeladene Action par excelence!
Ein Sonder-Lob muss der Autor wieder einmal Ti Lung zollen. Er spielt die Rolle des Ma Tan, und dies ist eine Reminiszenz an das Prequel "The flying guillotine", in welchem Chen Kuan Tai diesen Character verkörperte. Nahtlos schließt sich hier dieses Rollenbild an das Prequel. Ma Tan, der Geläuterte, der des Kämpfens müde ist. Doch Ma Tan wird wieder in den Kampf gezwungen, und Ti Lung spielt das solide.
Herausragend sind wieder die Kampf-Szenen mit Ti Lung. Im Show-Down kämpft er mit einem besonderen Nunchaku: Ein längerer BoJutsu-Stock, daran eine kurze Kette mit einem kurzen Stock, so eine Art Dreschflegel. Welche Waffe beherrscht Ti Lung nicht? Über die Vielseitigkeit dieses Darstellers braucht nichts mehr gesagt werden, und hier fightet er wieder mit dynamischem Drive.
Doch Ti Lung spielt eigentlich nicht die Hauptrolle. Die wird eher von Shih Szu verkörpert, sie "übernimmt" sozusagen das Kommando im Film, starke Leistung der Shaw-Actrice!
Sie übernimmt die Verantwortung, sie leitet die gefährliche Einschleusungs-Aktion, sie prescht im Show-Down voran. Ab der Mitte des Films wird dieser fast zu einem "Frauen-Eastern" ala "14 amazons". Ein raffinierter Kniff Hua Shan´s, denn das macht den Streifen ja auch wieder zusätzlich besonders.
Ku Feng, Lo Lieh und Wang Wei, sie sind die villains, die Bösewichte. Ku Feng liefert als grausamer Despot eine geradezu fulminante Leistung ab. Hier kann er alle Register ziehen, was an fieser Hintertriebenheit ein Mensch besitzen kann.
Lo Lieh und Wang Wei, sie sind hier Finsterlinge der besonderen Art. Hinterhältig..., ja klar das sind sie, doch gegenüber dem Kaiser sind sie schleimige Arschkriecher wie sie im Buche stehen.
Beflissen sprechen sie ihre Texte synchron, werfen sich wie aufgezogene Teddys in den Staub, katzbuckeln sich einen ab.
Der Personenkult um den manchurischen Kaiser, er wird hier offen gezeigt..., aber auch wie lächerlich das alles letztendlich war.
Hua Shan persifliert hier fast das höfische Gehabe, das einst den manchurischgeführten chinesischen Palast in Lethargie hielt, doch bleiben die Protagonisten stets gefährlich.
"The flying guillotine part II", kein Klassiker wie der Vorgänger Ho Meng Hwa´s..., aber ein unterhaltender, solider Eastern mit Tempo und Besonderheiten.