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Der noch relativ junge Regisseur Neil Marshall blieb manchen vielleicht durch den sehr gelungenen, jedoch augenzwinkernden, Horrorfilm "Dog Soldiers" in Erinnerung. Mit "The Descent" liefert er nun seinen 2. Film ab und er bleibt dem Horror treu ... und wie. Die Story: 6 Freundinnen unternehmen eine Klettertour in eine, für Touristen vorgesehende, Höhle. Doch ohne das Wissen der Anderen, hat die Leiterin sie an einen anderen Ort geführt ... einem Höhlenkomplex, der zuvor noch nicht endeckt oder gar erforscht wurde. Als ein Konflikt zwischen den Freundinnen zu eskalieren droht, müssen die Mädels plötzlich auf schmerzhafte Weise erfahren, dass sie in der Dunkelheit nicht alleine sind ... Wer hätte gedacht, dass sich ein kleiner britischer Film, zu einer wahrlich spannenden Horrorperle entwickelt, die alle Angstmacher der letzten Jahre weit hinter sich lässt? Dabei beginnt er so unscheinbar. Klar ist die Story recht simpel und hört sich verdammt nach dem B-Filmchen "The Cave" an, doch bei "The Descent" handelt es sich um einen bitterbösen, super gedrehten und vorallem spannenden Film. Das Bitterböse bezieht sich auf die recht explizite und kompromisslose Gewalt, mit der der Film nicht unbedingt geizt. Einige Szenen sind schon fast dem Splatter zuzuordnen, also ist die Einstufung "Keine Jugendfreigabe" sehr berechtigt. Auch der britische Humor, der in "Dog Soldiers" für einige Schmunzler sorgte, verschwindet völlig von der Bildfläche. Keine nervigen, sprücheklopfenden Teenies ... keine CGI Effekte, keine Szenen, in denen der Regisseur zwanghaft versucht, erfolgreiche Genrevertreter zu kopieren ... einfach nur richtig fieser und durchaus innovativer Horror. Juhu, man bekommt in dem Film keine CGI Effekte zu sehen. Beruhigend, dass dies 2005 in einem Horrorfilm noch möglich ist, denn meist sind sie in solchen Film der Atmosphäre eher abträglich. Es kommen die altbewährten Kostüme (für das namenlose Grauen) und sehr gute Make Up Effects zum Vorschein. Allesamt sind gelungen und lassen den Film an keiner Stelle billig aussehen. Auch in Sachen Kameraarbeit und Beleuchtung punktet der Film. Teilweise wirklich beklemmende Szenen .. rein gar nichts für Leute mit Klaustrophobie. Jup und wo ich schon bei beklemmenden Szenen bin, der Film baut, unter anderem dadurch, eine ungemein dichte und spannende Atmosphäre auf. Dies ist meiner Ansicht nach das wichtigste eines Horrorfilms. Auch sind an einigen Stellen ein paar wirklich nette Schocker vorhanden. Schauspieler waren mir bis zu diesem Film alle unbekannt, spielen jedoch klasse. Fazit: Erfrischend guter oldschool Horrorfilm. Hängt mit Leichtigkeit fast alle moderneren Kollegen in der Sparte ab. Jedoch unbedingt im dunklen schauen .. wirkt so gleich ganz anders! 10/10!

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