----- Achtung, SPOILER ! -----
Von diesem Film wußte ich vorher nur, daß er gut sein soll, weder Genre, noch worum es geht.
Nun ja, die ersten 20min bleibt es auch dabei, nur ein unverhoffter Horror-Unfall in bester "Final Destination"-Manier, bei dem Heldin Sarah Mann und Tochter verliert, schreckt kurz aber heftig auf.
Zeitsprung: 1 Jahr ist vergangen und Sarah scheint ihr Trauma leidlich überwunden zu haben als sich ein Teil der Gruppe von damals zum „Extrem-Höhlenforsching“ (oder wie man das auch immer nennen soll) wiedertrifft.
Nachdem ein Tunnel einstürzt und neben dem Rückweg einen Teil der Ausrüstung und beinah auch Sarah verschüttet haben wir ihn, den Salat.
Als dann auch noch Tour-Führerin Juno zugeben muß, daß man sich unangemeldeterweise in einem noch unerforschten System befindet, will die Gruppe von ihrem hehren Motto "Ohne Risiko kein Sinn" nichts mehr wissen.
Da die Charaktere ohnehin reichlich Konfliktstoff mitbringen, bin ich davon ausgegangen, daß nun ein klaustrophobischer Psycho-Trip Richtung "The Hole" beginnt aber die Macher haben sich das Beste sorgsam aufgespart und der Schreck, als erstmals eine der entmenschten Kreaturen, die in der Tiefe der Höhlen hausen, auftaucht, sitzt ordentlich.
Die kurz aufflammende Hoffnung auf Rettung („wenn da einer war kann er uns vielleicht hier raus helfen“) kehrt sich schnell ins Gegenteil, denn Gollums’ garstige Verwandtschaft hat ganz andere Pläne mit solch schmackhaften Eindringlingen...
Der nun folgende Splatter-Reigen stellt in seiner Konsequenz so ziemlich alles in den Schatten, was ich in letzter Zeit gesehen habe während es jedoch souverän vermieden wird, hirnlose Gewalt zum Selbstzweck auszuwalzen.
Es folgt eine spannende Jagd durch das finstere Labyrinth und temporeiche Unterhaltung mit reichlich Schock-Momenten bis zuletzt, ein gelungener Kontrast zur ruhigen und beklemmenden ersten Hälfte.
Punktabzug gibt es leider für das wirre Ende:
Sarah hat als einizige Überlebende die Höhlen verlassen und rast mit einem der Jeeps davon. Nach einem Zwischenstop, indem wieder die Vision ihrer toten Tochter mit Geburtstagstorte (?!) aufkommt, sitzt plötzlich eine finstere Gestalt auf dem Beifahrersitz (Juno?) und in der nächsten Einstellung hockt Sarah samt Tochter glücklich in der Höhle während man draußen die Unmenschen friedlich geckern hört – Häh?!
Also ich mag ja Auflösungen, die Phantasie und Interpretation des Zuschauers herausfordern aber hier komme ich nicht mit.
Schade, nichtsdestotrotz mit beklemmender Atmosphäre, überzeugenden Schauspielerinnen, innovativer Rahmenhandlung, durchweg gelungenen Effekten und unerwarteter aber stimmiger Härte einer der besten Horrorfilme seit langem !