Review

Sehr durchschnittliche Liebesgeschichte um eine Komapatientin – 25.08.2007

Nahtoderfahrungen und Komapatienten, das ist der Stoff, aus dem man Träume stricken könnte. Schwedische Forscher haben kürzlich mittels einer sehr einfachen Kameraanordnung Menschen Ihren Körper sozusagen „von außen“ betrachten lassen, was bei den Probanden zu allerhand Irritation geführt hat. Und auch über die Empfindungen von Patienten, die sich in einem sehr langen Koma befinden, ist schon allerhand Forschung betrieben worden, die Ergebnisse erscheinen unter wissenschaftlicher Sicht indes als zweifelhaft und nicht beliebig transferierbar. Welche Gefühle ein Mensch wohl haben mag, der gemüsegleich und von Maschinen belebt vor sich hin vegetiert? Auskunft gibt der hier besprochene Film, wenngleich sehr oberflächlicher Art.

Eine Liebeskomödie also, in der es wie immer darum geht, daß sich die zwei Hauptfiguren erst kennenlernen müssen und einige Schwierigkeiten zu überwinden haben, bevor sie sich endlich zur Freude des zumeist weiblichen Publikums in die Arme schließen dürfen. Hier nun trifft der Landschaftsgärtner David auf eine seltsame Dame namens Elizabeth, die behauptet, er würde in ihrer Wohnung leben. Doch die Dame ist nicht feststofflich, sondern liegt seit Monaten nach einem schweren Autounfall im Koma. Der Geist nun geht auf Wanderschaft, man nähet sich an, man verliebt sich, und als die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden sollen, geschieht durch einen letzten Kuß das Wunder. Alles vereint sich, und wir lernen, daß Liebe wahrlich jegliche Grenzen überwinden kann.

Aber der Film schafft dieses Kunststück leider nicht. Mark Ruffalo und Reese Witherspoon machen ihre Sache nicht schlecht, aber die Story ist eine Mischung aus „Ghost – Nachricht von Sam“ und Körpertausch nach Art von Steve Martin, ohne jedoch die Klasse dieser beiden Filme zu erreichen. Das fängt bei offensichtlichen Filmfehlern an – der körperlose Geist, der plötzlich auf einer Bank sitzen kann, obwohl er auch gerne mal im Tisch steht – und hörte bei olé, Klischée auf, wenn die beinahe dahingeschiedene Dame die Augen aufschlägt und…hustet! Auf diesen so abgedroschenen Effekt mag man als Regisseur einfach nie verzichten, derweil wir Zuseher uns das so sehr wünschen würden. Und natürlich haben die Hauptfiguren eine tolle Wohnung, sind wohlhabend und sehr beliebig. Kurzum, die Idee ist ganz nett, aber es gibt in diesem Genre weitaus bessere Produktionen – für einen Abend in den Armen der Liebsten ist der Film dennoch gut geeignet. 5/10

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